Puppenräuber gesucht!

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Link zum Radio-Beitrag in "BR Wissen" im Bayerischen Rundfunk (BR).
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Kontakt
Dr. Stefan Müller-Kroehling
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Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
Häufige Fragen
Worum geht es in diesem Projekt?
Der Große Puppenräuber (Calosoma sycophanta) ist eine große und gut bestimmbare Art. Als sehr flugstarke Art breitet sie sich in "Raupenjahren" bzw. in Regionen aus, in denen es zu Massenvermehrungen von Schmetterlingen mit großen Raupen kommt, meist in Eichenwäldern. Vor allem gegen Massenvermehrung des Eichenprozessionsspinners mit seinen heftige allergische Reaktionen auslösenden Raupenhaaren ist er ein wichtiger natürlicher Gegenspieler. Mit unserem Projekt wollen wir untersuchen, wie sich Verbreitung und Bestand des Großen (und des Kleinen) Puppenräubers in Zeiten des Klimawandels entwickelen: Wo treten sie auf? Wie schnell breiten sie sich aus? Und können sie bei der natürlichen Kontrolle problematischer Arten helfen? Dazu brauchen wir Ihre Unterstützung: Ihre Meldungen aus Bayern – und auch aus anderen Bundesländern – helfen uns, ein aktuelles Bild der Verbreitung des Großen und auch des Kleinen Puppenräubers zu erstellen und besser zu verstehen, wie natürliche Regulation im Wald funktioniert. Meldungen zum Auftreten der Art sind sehr nützlich um zu verstehen, wie er aktuell der Klimawandel-bedingten Massenvermehrung und Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners folgt.
Wie können Bürger*innen mitforschen?
Helfen Sie uns, mehr über den Großen (und Kleinen) Puppenräuber zu erfahren! Schicken Sie belegte Sichtungen mit Foto, Datum und Fundort (Koordinaten, Adresse oder Kartenausschnitt) per E-Mail an Puppenraeuber@lwf.bayern.de. Zur sicheren Bestimmung steht eine Bestimmungshilfe als Download zur Verfügung. Ihre Meldungen fließen in eine wissenschaftliche Auswertung ein, mit der wir die aktuelle Verbreitung dieser Nützlinge erfassen. So erkennen wir, wie sich ihre Ausbreitung entwickelt, welche Faktoren sie beeinflussen – und was das für unsere Wälder bedeutet. Meldungen aus ganz Deutschland sind willkommen – wir leiten Funde aus anderen Bundesländern an die zuständigen Kollegialbehörden weiter. Auch nach Abschluss der "Meldesaison" 2025 nehmen wir weiterhin Sichtungen an die genannte Emailadresse entgegen. Datenschutz: Wir geben keine Adressen weiter – es werden ausschließlich die Koordinaten der Fundorte genutzt. Wenn die Meldung anonym bleiben möchte, bitte mitteilen.
Was passiert mit den Ergebnissen?
Ihre Meldungen fließen in eine wissenschaftliche Auswertung ein, mit der wir die aktuelle Verbreitung dieser Nützlinge erfassen. So erkennen wir, wie sich ihre Ausbreitung entwickelt, welche Faktoren sie beeinflussen – und was das für unsere Wälder bedeutet. Wir publizieren eine Verbreitungskarte auf der Homepage der LWF und im Nachrichtenblatt der Bayerischen Entomologen, sowie die gewonnenen Erkenntnisse. Die Fundorte werden von uns auch der amtlichen Bayerischen Artenschutzkartierung (ASK) am LfU zugänglich gemacht, mit Datum, Koordinate und Name des Melders sowie dem Hinweis auf die Datenzusammenführung durch die LWF.
Wozu trägt die Forschung bei?
In diesem Projekt geht es um Fragen der natürlichen Regulation von „Schädlingen“ und gesundheitsrelevanten, sich ausbreitenden Arten wie dem Eichenprozessionsspinner. Dabei stehen sowohl der Schutz unserer Wälder als auch der Große (und Kleine) Puppenräuber selbst im Fokus – zwei seltene und gefährdete Käferarten. Ziel des Projekts ist es, besser zu verstehen, wie natürliche Gegenspieler zur Stabilisierung des Ökosystems beitragen können – gerade in Zeiten des Klimawandels. Mit Ihrer Hilfe wollen wir erfassen, wo sich der Große (und der Kleine) Puppenräuber verbreitet und wie er als Teil des ökologischen Gleichgewichts wirkt.
Was sind die (Zwischen-)Ergebnisse des Projekts?
Bereits jetzt wissen wir, dass die Große Puppenräuber nach ca. 130 Jahren erstmals wieder in Südbayern gesichtet wurde, und dies an mehreren Stellen.