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mit:forschen!

Die Plattform für Citizen-Science-Projekte aus Deutschland: Mitforschen, präsentieren, informieren!

Citizen Science Lab - Bürger*innen gestalten Klimaschutz aktiv

Der Meteotracker wird am Fahrrad angebracht und kann Klimadaten im Stadtgebiet sammeln. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Mach mit und erforsche das Stadtklima! Mit einer mobilen Wetterstation am Fahrradlenker misst du bei jeder Fahrt die Lufttemperatur. Deine anonymisierten Daten fließen direkt in die Forschung ein und helfen, Hitze in der Stadt besser zu verstehen.

Projektzeitraum ab

Juli 2025

Projektende

September 2025

Kontakt

Lea Scholten-Bruynen

E-Mail senden

Institution

Stabsstelle Klimaschutz und Nachhaltigkeit der Stadt Krefeld

Häufige Fragen

Worum geht es in diesem Projekt?

Im Projekt erfassen Bürger*innen mit einer kleinen mobilen Wetterstation am Fahrradlenker bei jeder Fahrt die aktuelle Lufttemperatur. Die Daten werden anonymisiert in eine Cloud übertragen. Ziel ist eine flächendeckende, mobile Klimadatenerhebung im urbanen Raum und so gemeinsam mit Bürger*innen das Stadtklima besser zu verstehen. Die Ausgangslage: Hitzebelastung nimmt durch den Klimawandel zu, besonders in Städten. Wissenschaft und Bevölkerung erfassen gemeinsam lokale Temperaturunterschiede, ergänzend zum stationären Messnetz. So entsteht ein hochaufgelöstes Bild des urbanen Mikroklimas. Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie verteilt sich Wärme in der Stadt, welche Faktoren beeinflussen diese Verteilung, und wie können Städte klimaresilienter gestaltet werden? Die Beteiligung der Bürger*innen ermöglicht nicht nur eine großflächige Datenerhebung, sondern stärkt zugleich das Bewusstsein für Klimafragen und fördert den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Im Projekt zeichnen Bürger*innen mit einem Meteotracker am Fahrradlenker während ihrer Fahrten die Lufttemperatur auf. Die Geräte messen alle 5 Sekunden, die Daten werden später auf 10-Minuten-Intervalle aggregiert, gefiltert und anonymisiert zur wissenschaftlichen Auswertung genutzt. Bürger*innen holen das Gerät in einem Einführungsworkshop ab, montieren es und zeichnen mit ihrem Smartphone Fahrten auf. Voraussetzungen sind ein Fahrrad und Smartphone. Es sind keine Vorkenntnisse nötig. Unterstützung bieten wir durch einen Workshop, schriftliche Anleitungen und E-Mail-Support. Die Daten werden automatisch an das Forschungsteam übermittelt. Die Wissenschaftler*innen werten die Daten aus und erstellen daraus ein Gesamtbild des Stadtklimas – gemeinsam mit den Bürger*innen als Datensammler*innen. Möchten Sie mit forschen? Nehmen Sie über die hier genannte E-Mail Adresse Kontakt mit uns auf!

Was passiert mit den Ergebnissen?

Die von Bürger*innen mit dem Meteotracker erhobenen Temperaturdaten werden automatisiert über die zugehörige App in eine Cloud übermittelt. In der App können Teilnehmende ihre eigenen Fahrten, Temperaturverläufe sowie andere aktive Tracker einsehen und so den Forschungsprozess live mitverfolgen. Nach Abschluss der Messphase erhalten alle Teilnehmenden Feedback in einem gemeinsamen Workshop, in dem zentrale Ergebnisse vorgestellt werden. Zudem wird ein ausführlicher Bericht veröffentlicht. Die gesammelten Daten werden automatisch an das Forschungsteam übermittelt und fließen in die wissenschaftliche Auswertung ein, bei der unter anderem Ausreißer entfernt und stationäre Werte gefiltert werden. Die Ergebnisse ergänzen stationäre Messdaten und werden genutzt, um eine detaillierte Hitzekarte für 2025 zu erstellen. Bereits 2024 fanden die Daten Anwendung bei der Neuaufstellung der städtischen Klimaanalyse. So leisten die Teilnehmenden einen direkten Beitrag zur stadtklimatischen Forschung und Planung. Die Ergebnisse des Projekts aus dem Jahr 2024 finden Sie auf der verlinkten Projektseite. Die Hitzekarte wird im Laufe des Jahres 2025 auf dem zurzeit entstehenden Geoportal mit dem Schwerpunkt Klima abrufbar sein.

Wozu trägt die Forschung bei?

Das Projekt ist im Forschungsbereich Stadtklima und Klimawandelanpassung verortet. Die Teilnehmenden tragen durch mobile Temperaturmessungen dazu bei, urbane Hitzeinseln (ein Gebiet innerhalb der Stadt welches deutlich wärmer ist als die Umgebung) sichtbar zu machen und klimatische Unterschiede innerhalb der Stadt besser zu verstehen. Die Daten ergänzen stationäre Messnetze und ermöglichen eine feinräumige Analyse, die sonst nicht realisierbar wäre. Ziel ist es, Indikatoren für Hitzebelastung zu identifizieren und wissenschaftlich fundierte Grundlagen für klimaresiliente Stadtplanung zu schaffen. Von den Ergebnissen erwarten wir neue Erkenntnisse zur räumlichen Verteilung von Wärmebelastung in der Stadt sowie Hinweise auf besonders vulnerable Bereiche. Der gesellschaftliche Nutzen liegt in der direkten Anwendbarkeit: Die Forschung unterstützt Kommunen bei der Entwicklung von Maßnahmen zum Hitzeschutz, sensibilisiert Bürger*innen für Klimathemen und fördert die aktive Teilhabe an wissenschaftlicher Stadtentwicklung.

Was sind die (Zwischen-)Ergebnisse des Projekts?

Das abgeschlossene Projekt 2024 in Krefeld hat eindrucksvoll gezeigt, wie Bürger*innen aktiv zur Klimaforschung beitragen können. Die enge Zusammenarbeit zwischen Stadt, Wissenschaft und Bevölkerung ermöglichte eine einzigartige Datenerhebung zur urbanen Wärmeinsel. Durch die Kombination mobiler und stationärer Messungen sowie tageszeitlicher und räumlicher Analysen wurden detaillierte Einblicke in lokale Temperaturmuster gewonnen. Die Ergebnisse belegen, wie stark Bebauung, Grünflächen oder Verkehrsaufkommen das Stadtklima beeinflussen. Gleichzeitig machten sie methodische Herausforderungen sichtbar, etwa bei der Datenverfügbarkeit oder bei Abweichungen bei hohen Temperaturen. Die gewonnenen Erkenntnisse flossen bereits in die städtische Klimaanalyse ein und liefern konkrete Anhaltspunkte für Maßnahmen zur Klimaanpassung. Zudem wurde das Klimabewusstsein der Teilnehmenden gestärkt. Das Projekt bietet eine fundierte Basis für zukünftige, skalierbare Citizen-Science-Initiativen zur Erforschung des Klimawandels in Städten