VORAUS.MS: Palliativversorgung wohnungsloser Menschen

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Das Projekt wird durch die Universitätsstiftung Münster gefördert.
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Jonas Bömeke
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Universitätsklinikum Münster

Mobiler Dienst im Haus der Wohnungslosenhilfe

Palliativnetz Münster gGmbH

ALPHA NRW
Häufige Fragen
Worum geht es in diesem Projekt?
Mit dem Projekt VORAUS.MS möchten wir die aktuelle palliative Versorgungssituation für wohnungslose Menschen in Münster ermitteln und durch gezielte Maßnahmen verbessern. Die Notwendigkeit wird deutlich, da insbesondere Personen, die ethnischen oder sozialen Minderheiten angehören, von ungleichen Zugangs- und Versorgungsmöglichkeiten betroffen sind. Beide Faktoren treffen bei einem Großteil der wohnungslosen Menschen aktuell gleichzeitig zu. In diesem Projekt werden sowohl die Bedürfnisse der von Wohnungslosigkeit betroffenen Personen als auch die Perspektive der Versorgenden betrachtet. Ein weiterer Fokus liegt auf der Zusammenarbeit und Vernetzung verschiedener Institutionen, beispielsweise Wohnungslosenhilfe und Palliativnetz. Das Ganze wird begleitend durch die Entwicklung einer Theory of Change im Anschluss überregional übertragbar für andere Städte und Institutionen nutzbar gemacht. Eine Theory of Change ist eine Methode um systematisch zu beschrieben, wie und warum eine gewünschte Veränderung erreicht werden kann. Dabei werden Ziele, Ergebnisse, Maßnahmen, Ressourcen, Annahmen und externe Einflüsse berücksichtigt und grafisch sowie leicht verständlich dargestellt. Das Projektteam besteht aus vier in Münster sitzenden Institutionen: Die Zentrale Einrichtung Palliativmedizin des Universitätsklinikums Münster, der Mobile Dienst im Haus der Wohnungslosenhilfe, das Palliativnetz Münster gGmbH und die Ansprechstelle im Land Nordrhein-Westfalen zur Palliativversorgung, Hospizarbeit und Angehörigenbegleitung (ALPHA NRW).
Wie können Bürger*innen mitforschen?
VORAUS.MS ist als Citizen Science-Projekt unter Beteiligung konkreter Versorgungsstrukturen und -akteur*innen der Palliativversorgung und Wohnungslosenhilfe in Münster konzipiert. Dabei nehmen die Projektpartner*innen, in der Versorgung aktive Personen, aber auch z.B. ehrenamtliche Helfer*innen aktiv am Forschungsprozess teil. Sie werden somit sowohl zu Mitforschenden als auch zu Beforschten. Dies erfolgt durch ein World Café, sowie Tiefeninterviews mit wohnungslosen Personen und deren Zugehörigen. In einem zweiten Schritt wird, aufbauend auf den Ergebnissen, eine Maßnahme zur Verbesserung der Versorgungssituation entwickelt und diese durch die Citizen Scientists, welche Kontakt zur aktiven Versorgung haben, durchgeführt und evaluiert.
Was passiert mit den Ergebnissen?
Die Durchführung der Projekts VORAUS.MS als auch in der Folge die Ergebnisse sollen lokal und national eine breite und adressatengerechte Verbreitung erfahren. Es erfolgt zudem eine Vorstellung von Projektfortschritten und Ergebnissen auf verschiedensten Veranstaltungen. Es wurde zum Beispiel bereits eine Posterpräsentation auf den Wissenschaftlichen Arbeitstagen der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin und der Fachmesse „LEBEN UND TOD“ gehalten. Als besonders wichtig wird außerdem die Bekanntmachung des Projekts sowie der Projektergebnisse für wohnungslose Menschen selbst angesehen. Aufgrund verschiedener Einflussfaktoren (z. B. mögliche Sprachbarrieren, z. T. eher rudimentär genutzte digitale und Print-Medien) soll diese primär direkt durch Mund-zu-Mund-Propaganda und Informationsmaterialen durch die lokalen Einrichtungen für wohnungslose Menschen in Münster erfolgen.
Wozu trägt die Forschung bei?
Der Zugang zu medizinischer Versorgung und Palliativversorgung wird in der aktuellen Literatur für wohnungslose Menschen als erschwert und verzögert beschrieben. Bisherige Studien beschreiben jedoch nur begrenzt, wie möglichen Herausforderungen und Problemen in der Praxis begegnet werden kann. Da die Zahl wohnungsloser Menschen in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist, wird eine gute Versorgung immer wichtiger. Ziel dieses Projektes ist es daher, aktuelle Herausforderungen in der palliativen Versorgung von wohnungslosen Menschen zu identifizieren und darauf aufbauend die Versorgungssituation durch gezielte Maßnahmen langfristig zu verbessern.
Was sind die (Zwischen-)Ergebnisse des Projekts?
Im Februar 2025 erfolgte bereits das World Café mit Akteur*innen, Ehrenamtlichen und Zugehörigen aus der Wohnungslosenhilfe, der Palliativversorgung und deren Schnittstellenbereichen. Bei dieser partizipativen Methode fand ein reger Austausch, sowie eine Vernetzung zwischen den verschiedenen Beteiligten und lokalen Institutionen statt. Aktuell werden zudem Tiefeninterviews mit wohnungslosen Personen und deren Zugehörigen durch Citizen Scientists durchgeführt und ausgewertet sowie die weiteren Projektabschnitte realisiert.