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mit:forschen!

Die Plattform für Citizen-Science-Projekte aus Deutschland: Mitforschen, präsentieren, informieren!

ArtenFinder Berlin

Die Zauneidechse ist in Berlin zunehmend gefährdet.
Gemeinsam die Berliner Stadtnatur entdecken und schützen! Ob Zauneidechse, Spechthöhle oder Grasnelke: Melde deine Beobachtungen von Tieren, Pflanzen und Pilzen in Berlin und unterstütze so den Naturschutz und die Naturforschung in deiner Stadt.
Themen
Projektzeitraum ab
Januar 2018
Weitere Informationen

Unsere Mitmach-Aktionen:

1. Machen Sie mit bei unserem Fotowettbewerb zu Berliner Zauneidechsen.

2. Melden Sie uns Ihre Sichtungen von Amphibien über unser Meldeformular.

3. Finden Sie diese 8 besonderen Käferarten in Berlin.

4. Melden und schützen Sie die Brutstätten von Spatz, Mauersegler & Co.

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Kontakt

Yannick Brenz

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Institution

Stiftung Naturschutz Berlin

ArtenFinder Berlin

Worum geht es in diesem Projekt?

Mit über 20.000 Tier- und Pflanzenarten ist Berlin ein ganz besonderer Hotspot der Biodiversität. Mensch und Natur leben hier nah beieinander. Doch wir wissen nicht genug über das Vorkommen und die Entwicklung vieler Arten, um die Berliner Stadtnatur effektiv schützen zu können. Diese Lücke wollen wir gemeinsam mit den Bürger*innen schließen, indem wie die Fauna und Flora Berlins dokumentieren und die Ergebnisse mit der Community teilen. Dafür nutzen wir den ArtenFinder Berlin, eine Plattform zur punktgenauen Erfassung von Tieren, Pflanzen und Pilzen, die ihren Ursprung in Rheinland-Pfalz hat. Das Besondere: Artenexpert*innen plausibilisieren alle eingereichten Beobachtungen und stellen so eine besonders hohe Datenqualität sicher. Die Daten wandern anschließend in die zentrale Artdatenbank Berlins und stehen den Berliner Akteur*innen des Naturschutzes, der Biodiversitätsforschung und der Stadtplanung zur Verfügung.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Bürger*innen können ihre Beobachtungen von Tieren, Pflanzen und Pilzen über unser Webportal oder die ArtenFinder-App melden. Idealerweise halten die Nutzer*innen ihre Beobachtung mit einem Foto oder einer Tonaufnahme fest. Wir sind nicht nur auf der Suche nach seltenen Arten. Auch Meldungen von (noch) häufigen Arten sind wichtig. Um auch nachtaktive oder schwer zu beobachtende Tiere zu erwischen, verleihen wir kostenfrei Wildtierkameras und Fledermaus-Detektoren. Eine gewisse Artenkenntnis ist von Vorteil. Unser Team aus Biolog*innen und Artexpert*innen hilft aber gerne weiter, wenn eine Art unbekannt ist oder nicht korrekt bestimmt wurde. Unser Ziel ist es, Einsteiger*innen, Fortgeschrittene und Expert*innen in den Dialog zu bringen und so die allgemeine Artenkenntnis zu fördern. Wer noch tiefer eintauchen will, dem stehen in unserem Portal Online-Tools zur Verfügung, mit denen das Artenwissen erweitert (ArtenInfo) und eigene sowie fremde ArtenFinder-Daten analysiert werden können (ArtenAnalyse). Außerdem bieten wir regelmäßig Bestimmungskurse und Exkursionen zu verschiedenen Artengruppen an.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Nutzer*innen können ihre Daten veröffentlichen oder in ihrem privaten Bereich belassen. Veröffentlichte Daten stehen allen angemeldeten Nutzer*innen zur Verfügung und können auf einer Online-Karte eingesehen und analysiert werden. Auch Interessierte ohne ArtenFinder-Konto haben Zugriff auf reduzierte Datensätze über das Auswertungswerkzeug ArtenAnalyse. Nach der Überprüfung wandern die verifzierten Daten in die zentrale Artdatenbank des Landes Berlin und stehen dem behördlichen Naturschutz (Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, Untere Naturschutzbehörden der Bezirke, Berliner Forsten u.a.), Naturschutzorganisationen und Fachgruppen (NABU, BUND, Orion e.V. Entomologischer Verein u.a.) und der Biodiversitätsforschung an Berliner Universitäts- und Forschungseinrichtungen zur Verfügung. Sie bilden einen wesentlichen Baustein für Artenschutzprogramme, stadtplanerische Prozesse, Umweltgutachten sowie Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für bedrohte Tier- und Pflanzenarten.

Wozu trägt die Forschung bei?

Die mit dem ArtenFinder Berlin gesammelten Daten unterstützen den regionalen Naturschutz und tragen so dazu bei, die Berliner Stadtnatur besser verstehen und schützen zu können. Dies ist gerade in einer stetig wachsenden Metropole von Bedeutung, damit wichtige Biodiversitäts-Hotspots oder letzte Refugien einzelner Arten nicht zu Straßen oder Einkaufspassagen werden. Während die Artenvielfalt weltweit abnimmt, drohen auch die Artenkenner*innen auszusterben. Wir wollen mehr Menschen für Biodiversität und Artbestimmung begeistern und so den Nachwuchs von Artenexpert*innen fördern. Mit dem ArtenFinder können Interessierte ihre Artenkenntnis verbessern, direkt mit Expert*innen und Forschenden in Kontakt treten und schließlich selber zu Kenner*innen und Expert*innen werden.

Was sind die (Zwischen-)Ergebnisse des Projekts?

Die engagierte ArtenFinder-Community hat bereits fast 40.000 Beobachtungen von Tieren und Pflanzen in Berlin gesammelt (Stand 07/21). Darunter waren auch zahlreiche Sichtungen besonders geschützter Arten, wie Fischotter, Biber, Knoblauchkröte und Walker. 97 Prozent der Daten wurden verifiziert und dem Naturschutz zur Verfügung gestellt.