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mit:forschen!

Die Plattform für Citizen-Science-Projekte aus Deutschland: Mitforschen, präsentieren, informieren!

Historische Dokumente des Museum für Naturkunde Berlin transkribieren

Historisches Feldtagebuch aus dem Museum für Naturkunde Berlin, Foto: Hwa Ja Götz, MfN
Entdecken Sie gemeinsam mit anderen engagierten Freiwilligen (Citizen Scientists) und dem Team der Transkriptionswerkstatt die alten deutschen Handschriften Kurrent und Sütterlin. Gemeinsam werden historische Schriftstücke aus dem Archiv des Museum für Naturkunde Berlin transkribiert, um Forschenden und Interessierten einen vereinfachten Zugang zu ermöglichen. Wir danken allen engagierten Freiwilligen und Ehrenamtlichen der Transkriptionswerkstatt für ihre Unterstützung!
Kontakt

Saskia Brunst

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Institution

Museum für Naturkunde Berlin

Transkriptionswerkstatt im Museum für Naturkunde Berlin, Foto: Hwa Ja Götz, MfN
Worum geht es in diesem Projekt?

Die Transkriptionswerkstatt ist ein bürgerwissenschaftliches Projekt (Citizen Science), das seit dem März 2019 am Museum für Naturkunde Berlin (MfN) etabliert ist. Das MfN ist ein Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung, das in seinem Archiv beinahe 40.000 handgeschriebene Schriftstücke aus dem 18. bis 20. Jahrhundert aufbewahrt, darunter beispielsweise Reisetagebücher, Briefe und Etiketten. Diese schriftlichen Überlieferungen sind in der Regel in den altdeutschen Handschriften Kurrent und Sütterlin verfasst. Diese Schriften stellen für die meisten Personengruppen (z.B. Forschende und Privatpersonen) eine Barriere dar. Werden die Handschriften nicht durch geübte Personen transkribiert, bleibt der Inhalt für die private und (inter-)nationale Forschung verschlossen.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Die Transkriptionswerkstatt ist digital organisiert, wodurch Freiwillige deutschlandweit teilnehmen können. Vor der Transkription werden Archivalien eingescannt, auf der Transkriptions-Plattform „Transkribus“ hochgeladen, segmentiert und anschließend durch die Freiwilligen transkribiert. Zur Teilnahme sind nur ein Computer oder Laptop sowie ein Internetanschluss notwendig. Die Transkriptionswerkstatt fand bisher in zwei verschiedenen Formaten statt: In einem Anfänger:innenkurs, in dem ungeübte Personen kostenlos das Lesen alter Handschriften lernen und in einem Fortgeschrittenenkurs, in dem geübte Personen direkt einsteigen können. Im Fortgeschrittenenkurs finden wöchentlich digitale Treffen statt, in denen bestimmte Themen, Fragen und Anliegen besprochen werden. Die wöchentlichen Treffen der Fortgeschrittenen werden derzeit immer mittwochs, 10:00-11:30 Uhr und freitags, ebenfalls 10:00-11:30 Uhr durchgeführt. Ein Anfänger:innenkurs wird aktuell nicht angeboten.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Transkriptionen erfolgen i.d.R. begleitend zu einem aktuellen Forschungsprojekt (Transcription on Demand), wodurch die erstellten Transkriptionen automatisch in ein wissenschaftliches Vorhaben einfließen. Ferner können die Transkriptionen an Nutzende des Archivs weitergegeben werden. Es wird derzeit an Möglichkeiten der Veröffentlichung von Scans und Transkriptionen gearbeitet.

Wozu trägt die Forschung bei?

Die fachgerechte Transkription und Annotation (Anreicherung der Dokumente mit zusätzlichen Metadaten) bedeutet einen erheblichen Zeit- und Ressourcenaufwand, der kaum zu bewerkstelligen ist. Durch das Engagement der Freiwilligen werden die historischen Schriftstücke für die Forschung und interessierte Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Darüber hinaus stellen die Transkription und Annotation eine vertiefende Form der Erschließung dar, durch die erweiterte Recherchewege (z.B. nach Personen, Orten und Organisationen) ermöglicht werden. Durch die intensive Auseinandersetzung mit dem historischen Material ist es den Freiwilligen möglich, sich mit eigenen Fragestellungen in die Forschung einzubringen.