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mit:forschen!

Die Plattform für Citizen-Science-Projekte aus Deutschland: Mitforschen, präsentieren, informieren!

Dresdner Totengedenkbuch 1914-1918

Erfassung der Daten einer Karteikarte im Dateneingabesystem (DES). Copyright: CompGen/Sächsisches Staatsarchiv
Eine wichtige Quelle für die Sozial- und Familiengeschichte sowie für die Ahnenforschung aufbereiten und ein vor über 100 Jahren begonnenes Projekt gemeinsam abschließen – das geht beim Entziffern der Karteikarten für das bis heute unveröffentlichte Dresdner Totengedenkbuch zum Ersten Weltkrieg.
Projektzeitraum ab
Februar 2021
Weitere Informationen

Weitere online verfügbare Informationen zum Projekt:

- Screencast unter https://av.tib.eu/media/51811

- Folienpräsentation unter https://zenodo.org/record/4534593

- Poster unter https://zenodo.org/record/4708961

Kontakt

Martin Munke

E-Mail senden
Institution

Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB)

Verein für Computergenealogie e.V.

Dresdner Verein für Genealogie e.V.

Digitalisierte Karteikarten in den Digitalen Sammlungen der SLUB. Copyright: SLUB/Sächsisches Staatsarchiv
Detailansicht einer Karteikarte. Copyright: SLUB/Sächsisches Staatsarchiv
Worum geht es in diesem Projekt?

Dresden war eine von vielen deutschen Städten, die im und nach dem Ersten Weltkrieg die Namen und Lebensdaten der aus der Stadt stammenden gestorbenen Soldaten (und weiterer in militärischen Diensten verstorbener Personen wie Krankenschwestern) sammelten, um sie nach dem Krieg in einem „Ehrenbuch“ zu würdigen. Dieses Buch kam letztlich nicht zustande. Erhalten geblieben sind die Vorarbeiten dazu: Tausende von Karteikarten im Sächsischen Staatsarchiv – Hauptstaatsarchiv Dresden, die zu den gestorbenen Soldaten viele Angaben beinhalten. Sie bilden eine wichtige Quelle für die Militärgeschichte einer Großstadt im Ersten Weltkrieg, aber auch für die Sozial- und Familiengeschichte. An der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) wurden die Karteikarten in den vergangenen beiden Jahren digitalisiert. Sie stehen in den Digitalen Sammlungen frei zur Verfügung. Nun soll die Kartei im Dateneingabesystem DES des Vereins für Computergenealogie erschlossen werden. Ein Ziel des Projektes, das als gemeinschaftliches Vorhaben vom Verein für Computergenealogie, vom Dresdner Verein für Genealogie und von der SLUB durchgeführt wird, ist so einerseits eine virtuelle Rekonstruktion des nie erschienenen Totengedenkbuches. Vor allem steht die Aufbereitung dieser wichtigen, aber bisher nur wenig genutzten historischen Quelle im Mittelpunkt.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Der Verein für Computergenealogie bietet mit seinem Erfassungssystem „DES“ ein digitales Werkzeug an, um die Karteikarten gemeinsam in einer Datenbank zu transkribieren: http://des.genealogy.net/. Nach vorheriger, kostenloser Anmeldung kann hier jede*r mitmachen! Hilfreich sind erste Kenntnisse in der Entzifferung handschriftlicher Texte. An der SLUB führen wir regelmäßig Schulungen dazu durch, Termine können über die Kontaktadresse erfragt werden. CompGen arbeitet sowohl überregional wie auch regional in einem großen Netzwerk historisch interessierter Menschen zusammen, u.a. mit dem Dresdner Verein für Genealogie. Beide Vereine bieten regelmäßig Veranstaltungen und Austauschmöglichkeiten zum breiten Themenfeld der genealogischen Forschung an.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Die Ergebnisse sind im GenWiki des Vereins für Computergenealogie kostenfrei zugänglich und recherchierbar. Die Daten können in strukturierter Form gespeichert und für die eigene - professionelle wie bürgerwissenschaftliche - Forschung weiterverwendet werden. Mit ihrer Hilfe kann das nie erschienene Totengedenkbuch virtuell abgeschlossen werden. Wie ein möglicher angemessener Rahmen dafür aussehen könnte, ist gemeinsam zu diskutieren.

Wozu trägt die Forschung bei?

Bis heute ist die genaue Zahl der aus Dresden stammenden Toten des Ersten Weltkriegs unbekannt. Das Projekt trägt dazu bei, auf diese Frage eine gesicherte Antwort zu geben. Zugleich schafft es die Voraussetzungen für weitergehende Forschungen zur Geschichte einer deutschen Großstadt im Ersten Weltkrieg, z. B. zur sozialen Zugehörigkeit der Soldaten, ihren Berufen und ihrer Wohnsituation. Und natürlich finden Familienforschende hier eine wichtige Datengrundlage für ihre eigene Ahnenforschung.