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Open Soil Atlas. Bürger*innenwissenschaft für Bodenregeneration

Gemeinsame Bodenprobe (Foto Arianna Toffolutti)
Wir erstellen gemeinsam eine Karte der Bodenqualität und -fruchtbarkeit in Berlin. Gemeinsam analysieren wir den Boden, lernen ihn zu verbessern und zu regenerieren und erkennen, wie wertvoll der Boden für die Gesellschaft ist.
Projektzeitraum ab
März 2021
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Fenja Freiin Grote

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Institution

Open Soil Atlas by Feld Food Forest

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Workshop zum Kennenlernen der App (Foto Liz Eve)
Ph-Test einer Bodenprobe (Foto Anna Verones)
Eine Gruppe testet ihren gemeinsamen Boden (Foto Anna Verones)
Mit viel Elan in die Tiefe (Foto Anna Verones)
Marmeladengläser um die Zusammensetzung der Probe zu erkennen (Foto Liz Eve)
Eine einfache Handhabung wird durch die App gewährleistet (Foto Liz Eve)
Worum geht es in diesem Projekt?

Wir wollen eine detaillierte Karte der Bodenqualität und -fruchtbarkeit in Berlin erstellen. Dies soll ein Instrument sein, um die Auswirkungen von Öko-Initiativen in der Stadt zur Sanierung des Bodens zu verfolgen und zu bewerten. Indem wir die Bürger*innen in der Durchführung von Bodentests schulen, wollen wir das Bewusstsein für die Bedeutung des Bodens schärfen und sie zu regenerativen Praktiken für die Gesundheit von Boden und Gemeinschaft anregen. Das Projekt wurde ursprünglich durch den Mangel an Kommunikation und Engagement der Bevölkerung in Bezug auf die Bedeutung eines gesunden, lebendigen Bodens, seine langfristige Fähigkeit, den Klimawandel zu verlangsamen, und sein Potenzial zur Wiederherstellung gesunder Ökosysteme motiviert.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Dazu wurde eine Bodenuntersuchungsmethode entwickelt, die 10 Bodentests umfasst, um Erkenntnisse über 7 Indikatoren für die Bodengesundheit zu gewinnen: Menge an biologisch nicht abbaubarem Abfall, der die Landschaft verschmutzt, Erosion, biologische Aktivität, Bodenprofil, Bodenfarbe, Bodentextur und pH-Wert des Bodens. Es werden keine besonderen Voraussetzungen gefordert. Das Bodenuntersuchungsprotokoll erfordert nur eine einfache Ausstattung und wurde so konzipiert, dass es möglichst leicht zugänglich ist. Es werden gemeinschaftliche Bodentests organisiert, um Materialien zu teilen und sich gegenseitig im Lernprozess zu unterstützen. Die Teilnehmer*innen werden regelmäßig von uns und unseren Botschafter*innen bei unseren Boden-Treffen geschult. Folgt einfach unserer Instagram-Seite @feldfoodforest, um über die nächsten Veranstaltungen informiert zu werden. Schaut euch unser virtuelles Co-Learning Center (Projektseite) und unsere App zur Datenerfassung an, um zu erfahren, wie man testet. Unser Benutzerhandbuch steht hier zum Download bereit.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Unser Forschungsprozess basiert vollständig auf den von den Bürgern*innen gesammelten Daten. Während sie lernen, wie man den Boden testet, erfahren sie auch, wie man Schlussfolgerungen zieht und Ergebnisse interpretiert. Die Resultate werden in unser digitales Eingabeformular auf der Epicollect-App hochgeladen und tragen zur Erstellung einer frei zugänglichen Online-Landkarte bei. Nach Prüfung und Bearbeitung durch das OSA-Team, werden die Ergebnisse in unserem virtuellen gemeinsamen Lernzentrum und bei öffentlichen Veranstaltungen mit der Gemeinschaft präsentiert. Die Teilnehmer*innen sind eingeladen, in anderen Teilen des Forschungsprozesses mitzuwirken (Forschungsdesign, Entwicklung von Werkzeugen, Datenkuration, Analyse und Interpretation). Teilnehmende können sich per E-Mail an uns wenden, um Feedback zu ihren Ergebnissen zu erhalten.

Wozu trägt die Forschung bei?

Wir hoffen, dass die Beziehung zwischen gesunden Böden und gesunden Gemeinden besser erkannt und gefördert wird. Bürger*innen setzen sich so mit ihrer Umwelt auseinander, wodurch sie Alternativen für eine nachhaltige Bodennutzung wahrnehmen. Das Ziel ist, Bürger*innen in einen Co-Learning- und Wissensaustauschprozess einzubinden, der Gemeinschaft und bürgerschaftliches Engagement fördert. Städtische Entscheidungsträger*innen sowie unabhängige Initiativen werden mit den Daten in der Lage sein, geeignete Bereiche für das urbane Gärtnern und sanierungsbedürftige Flächen besser zu identifizieren. Außerdem wird das Potenzial zur Verbesserung der Boden- und Ökosystemgesundheit ermöglicht. Schließlich wollen wir den Öko-Initiativen ein Hilfsmittel zur Verfügung stellen, mit dem sie ihre positiven Auswirkungen auf die städtischen Ökosysteme nachweisen, dokumentieren und überwachen können, um ihnen im Dialog mit den politischen Entscheidungsträger*innen mehr Gehör für die Rückgewinnung ihres Landes zu verschaffen.

Was sind die (Zwischen-)Ergebnisse des Projekts?

Zwischen März 2021 und August 2021 war das Open Soil Atlas Projekt Teil von ACTION (Participatory science toolkit against pollution) und wurde von der Europäischen Kommission im Rahmen von Horizon 2020 kofinanziert. Bislang haben wir ca. 120-130 Datensätze gesammelt und etwa 150 Bürgerwissenschaftler*innen beteiligt. Eine erste Analyse der gesammelten Daten ist auf unserer Website verfügbar. Die Ergebnisse der Pilotphase zeigen ein vielfältiges Spektrum an standortspezifischen Ökosystem- und Bodenbedingungen. Sie zeigen jedoch auch, dass die in Berlin untersuchten Böden im Allgemeinen durch eine geringe Fruchtbarkeit, einen hohen Sandgehalt, eine geringe oder fehlende Oberbodenschicht, ein geringes oder fehlendes Vorkommen von Würmern und eine Verunreinigung durch Müll gekennzeichnet sind.