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mit:forschen!

Die Plattform für Citizen-Science-Projekte aus Deutschland: Mitforschen, präsentieren, informieren!

MeinDing - Ich bin, was ich (nicht) habe

Viele Menschen besitzen zahlreiche Dinge, die sie nicht nutzen. Für Wohlbefinden und Umwelt ist das problematisch. Im Projekt sollen Maßnahmen erprobt werden, mit denen der eigene Besitz reduziert werden kann. Weniger Zeug, dafür mehr Klarheit über die Dinge, die wir wertschätzen: Das ist MeinDing!
Projektzeitraum ab
April 2021
Projektende
März 2024
Kontakt

Dr. Samira Iran

E-Mail senden
Institution

Technische Universität Berlin

ConPolicy– Institut für Verbraucherpolitik

co2online GmbH

Worum geht es in diesem Projekt?

In jedem Haushalt befinden sich mehrere tausend Dinge. Viele dieser Dinge werden vor allem aufbewahrt, aber kaum genutzt. Dabei wird eine unübersichtliche Anhäufung von Dingen von vielen Menschen als psychische Belastung empfunden. Auch aus Umweltsicht ist das problematisch. Um das persönliche Wohlbefinden zu fördern und zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen, ist es somit von großer Bedeutung, den eigenen Besitz zu reduzieren. In den letzten Jahren entstanden mit Begriffen wie Downshifting oder Minimalismus zahlreiche Konzepte zur Besitzreduktion. Aber helfen diese Bestrebungen auch dabei, langfristig mit weniger materiellem Besitz zu leben und so nachhaltiger zu konsumieren? Zusammen mit Bürgerwissenschaftler*innen entwickeln und erproben wir Methoden zum Hinterfragen und Reduzieren von Besitztümern. Zunächst erproben sie unterstützt von der Forschungs- und Praxispartnern die Methoden an sich selbst. Anschließend begleiten sie Freund*innen oder Bekannte, dies ebenfalls zu tun.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Anfang 2022 startete die aktive Mitmach-Zeit für die beteiligten Bürgerwissenschaftler*innen. Dabei gibt es drei unterschiedliche Phasen zu durchlaufen. Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung mit dem eigenen Besitz und Konsum. Nach der Anmeldung in Februar 2022 bekommen nun die Bürgerwissenschaftler*innen Schritt für Schritt alle wichtigen Infos. Jede*r kann selbst entscheiden, wie viel Zeit er*sie aufwendet.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Anhand Prä-Post Befragungen wird die Wirksamkeit der Intervention evaluiert. Zudem werden im Rahmen von Co-Evaluations-Workshops die Umsetzungserfahrungen und Forschungsergebnisse gemeinsam mit den Bürgerwissenschaftler*innen ausgewertet. Ziel ist es Handlungsempfehlungen abzuleiten und ein Sustainable-Decluttering-Tool-Kit zu erarbeiten, das zur eigenständigen Reflexion und Reduktion des Besitzes anregt. Darüber hinaus werden die Ergebnisse des Projektes auf die Projekt-Webseite zur Verfügung gestellt.

Wozu trägt die Forschung bei?

Mit dem Projekt MeinDing! wollen wir einen Beitrag zur Förderung ressourcenleichter Lebensstile leisten. Ressourcenleicht bedeutet, grundsätzlich mit weniger Dingen gut auszukommen. Ziel ist es, herauszufinden, ob und inwieweit Maßnahmen zum Dokumentieren, Reflektieren und Reduzieren von materiellem Besitz dazu beitragen können, anhaltend mit weniger zu leben. Das umfasst nicht nur ein kurzfristiges Ausmisten, sondern den eigenen Besitz längerfristig zu reduzieren und Neuanschaffungen zu vermeiden. Bislang ist jedoch noch unklar, inwieweit Maßnahmen zur Güterreflexion und -reduktion dazu beitragen können, einen anhaltend ressourcenleichten Lebensstil zu fördern. Da es sein könnte, dass Entrümpeln und Platzschaffen sogar den Neukauf von Dingen anregen, sollen diese sogenannten „Rebound-Effekte“ besonders beachtet werden.