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#berlinbreathing - Pollenallergien in Zeiten sich ändernder Biodiversität

Ambrosiapollenkorn, mit freundlicher Genehmigung von: Christine Weil, Zentrum Allergie und Umwelt (ZAUM) Technische Universität und Helmholtz Zentrum München
Bis zu 25% der Menschen in industrialisierten Ländern leiden unter Pollenallergien. Veränderungen des Klimas und der Biodiversität können zu einer Verstärkung der Belastung führen. Das Team #berlinbreathing der Charité möchte diese Vorgänge besser verstehen und eine Vorhersage von Allergiesymptomen ermöglichen.

Projektzeitraum ab

Oktober 2022

Projektende

September 2027

Kontakt

Dr. Stephanie Dramburg

E-Mail senden

Institution

Charité Universitätsmedizin - Berlin

Automatischer Pollenmonitor auf dem Tempelhofer Feld, Copyright: Dr. Stephanie Dramburg, Charité Universitätsmedizin - Berlin

Häufige Fragen

Worum geht es in diesem Projekt?

Wärmere Temperaturen, Dürreperioden, Starkwetterereignisse und das Einschleppen neuer Arten führen in Berlin dazu, dass allergieauslösende Pollen früher, länger, stärker und in größerer Vielfalt fliegen. Das Projekt #berlinbreathing möchte Pollenallergien in Zeiten sich ändernder Biodiversität besser verstehen und Betroffenen die Möglichkeit bieten selbst aktiv zu werden um ihre Lebensqualität zu verbessern. Mittels der Studien-App "Pollenius" möchten wir die Symptome der Pollenallergiker*innen in und um Berlin besser verstehen und sie mit Echtzeit-Pollendaten abgleichen. Wie viele Menschen sind von Allergien betroffen? Wie sehr schränken diese ihren Alltag ein? Welche Medikamente werden wann genommen? Welchen Einfluss haben Allergien auf die im Freien verbrachte Zeit? Gibt es Hinweise auf neue Allergene? All diese Fragen möchten wir beantworten und mit den gesammelten Date ein Vorhersagemodell entwickeln, welches dem/der individuellen Nutzer*in die Symptome des kommenden Tages vorhersagt. Ziel ist es, die Lebensqualität hierdurch zu Verbessern. Betroffene können so beispielweise Aktivitäten oder ihre Medikamenteneinnahme besser planen. Um die Belastung der Pollenallergiker*innen in Berlin genauer zu verstehen und eine Vorhersage Ihrer Symptome zu erarbeiten, benötigen wir dringend die Beteiligung der Betroffenen auf mehreren Ebenen Denn je mehr Menschen ihre Symptomdaten über einen möglichst langen Zeitraum und möglichst viele Tage am Stück spenden, umso besser können wir verstehen welchen Einfluss Pollenallergien auf die Berliner Bevölkerung haben.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Du hast eine Pollenallergie oder vermutest, dass Pollen Deine Symptome verursachen könnte? Hilf uns dabei, Pollenallergien in Berlin besser zu verstehen und spende Deine Symptomdaten möglichst täglich zwischen Januar und Ende September über die Charité-App POLLENIUS! Mit nur einer Frage zu Deinen Symptomen, einer Frage zur Medikamenteneinnahme und der Angabe, wieviel Zeit Du im Freien verbracht hast ermöglichst Du unsere Forschung - es dauert nur ca. 30 Sekunden pro Tag. Um die Rolle der allergievermittelnden Antikörper, sowie der persönlichen Krankheitsgeschichte besser zu verstehen, suchen wir außerdem 200 Allergiker*innen, die Lust haben an einer klinischen Studie über 1,5 Jahre (3 Studienbesuche) teilzunehmen. Bei Interesse kannst Du über berlinbreathing@charite.de oder unter der Nummer 030-450 559 839 mit uns Kontakt aufnehmen. Jederzeit freuen wir uns außerdem über Tipps und Hinweise, wie wir die App verbessern können um den maximalen Nutzen für Allergiker*innen zu bieten

Was passiert mit den Ergebnissen?

Zunächst werden wir gesammelte Erkenntnisse statistisch auswerten und in wissenschaftlichen Fachjournalen veröffentlichen. Eine Übersicht aller Veröffentlichungen werden wir auf unserer Webseite veröffentlichen: https://www.charite-ppi.de/forschung/arbeitsgruppen/ag_dramburg/ Die gesammelten Symptomdaten helfen aber auch, das Vorhersagemodell zu trainieren, wodurch wir hoffen, 2026 die ersten Vorhersagen bereitstellen zu können. Die Hälfte der Teilnehmenden unserer klinischen Studie wird dann die Vorhersagen in der Pollensaison 2026 testen, während die andere Hälfte weiterhin die App ohne Vorhersagen nutzt. Wir werten anschließend die Verbesserung der krankheitsbezogenen Lebensqualität beider Gruppen aus und vergleichen sie miteinander. Sollten die Vorhersagen mit einer Verbesserung der Lebensqualität verbunden sein, werden wir einen Workshop mit Teilnehmenden und weiteren Interessierten veranstalten, in welchem wir diskutieren, wie eine Verstetigung der App und Vorhersagen in Zukunft aussehen könnte. Parallel prüfen wir, welche Zertifizierungsprozesse notwendig sind um die Vorhersagen in Zukunft allen Bürger*innen bereitzustellen.

Wozu trägt die Forschung bei?

#berlinbreathing trägt dazu bei Pollenallergien in Zeiten des Klimawandels und sich ändernder Biodiversität besser zu verstehen. Außerdem werden Betroffene durch direkten Zugriff auf Echtzeit-Pollendaten und Symptomvorhersagen befähigt, besser mit der Erkrankung umzugehen.