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Gruß & Kuss – Briefe digital. Bürger*innen erhalten Liebesbriefe

Briefbündel mit roter Schleife. CC-BY-SA Liebesbriefarchiv / Birte C. Gnau-Franké
Wie sprechen wir über große Gefühle? Wie erleben und beschreiben wir Glück, Intimität, Trennung, Leid? Zusammen mit Wissenschaftler*innen erschließen, digitalisieren und erforschen Bürger*innen eine einzigartige Quelle der Alltagskultur: ein Archiv authentischer privater Liebesbriefe.
Projektzeitraum ab
April 2021
Projektende
März 2024
Weitere Informationen

AKTUELLES: Ende März 2024 endet die offizielle Förderlaufzeit des Projektes Gruß & Kuss, doch die Liebesbriefforschung bleibt. 

Besuchen Sie uns auf unserer Website und informieren Sie sich über weitere und neue Inhalte zur Liebesbriefforschung, melden Sie sich zu Veranstaltungen an und erfahren Sie, wie Sie auch weiterhin mithelfen können, Liebesbriefe zu erforschen: 
https://liebesbriefarchiv.de/
Schauen Sie auch gerne auf unseren Social-Media-Kanälen vorbei! Sie finden uns auf X, vormals Twitter, Instagram und Bluesky.

REGELMÄßIGE TERMINE: Der monatliche Liebesbriefstammtisch bleibt bestehen!
Einmal im Monat treffen sich in Koblenz und Darmstadt Wissenschaftler*innen mit interessierten Bürgerforscher*innen, um gemeinsam in gemütlicher Runde Liebesbriefe zu lesen und zu analysieren. 

Bei jedem Stammtisch wird ein anderes spannendes Thema zur Liebesbriefforschung mit ausgewählten Liebesbriefen vorgestellt. 
Termine, Themen und Ort des Stammtisches werden auf unserer Website bekannt gegeben: https://liebesbriefarchiv.de/veranstaltungen/

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Institution

Technische Universität Darmstadt

Universität Koblenz

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Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt

Liebesbriefarchiv

Worum geht es in diesem Projekt?

Wir wollen herausfinden, wie Menschen über mehrere Jahrhunderte hinweg über große Gefühle und den ganz normalen Alltag sprechen. Ausgangslage sind die seit 1997 zusammengetragenen Liebesbriefspenden von Bürger*innen im Liebesbriefarchiv Koblenz. „Gruß & Kuss“ möchte in enger Zusammenarbeit von Wissenschaftler*innen und Bürger*innen Liebesbriefe gemeinsam sichten und digitalisieren, um das Phänomen des Liebesbriefs als wertvolles Zeugnis der Alltagskultur und des kulturellen Erbes zu erforschen. Das Projekt verfolgt dabei vier grundsätzliche Ziele: 1. Die Erschließung und Analyse von Liebesbriefen. 2. Die Bearbeitung und Erforschung von Liebesbriefen. 3. Die Einbindung der Bürger*innen durch die gemeinsame (Er-)Forschung dieser gefährdeten alltagskulturellen Quelle (für die bislang noch kein staatlicher Sammlungsauftrag existiert). 4. Die dauerhafte Bewahrung und Zugänglichkeit in Gedächtniseinrichtungen wie (digitalen) Archiven für die Zivilgesellschaft, Wissenschaftler*innen und Forschungsinteressierte.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, sich an der Liebesbriefforschung zu beteiligen: Liebesbriefe können gelesen, transkribiert und annotiert werden. Auch eigenen Erkenntnisinteressen kann im Rahmen des Projekts nachgegangen werden. Dazu bieten wir immer wieder Workshops, Veranstaltungen und Lesungen an, über die wir regelmäßig per E-Mail und über unsere Website unter der Rubrik "Veranstaltungen" informieren. Auf Basis kollaborativer Labs sollen sich Liebesbrief-Freunde mit Ansätzen verschiedener (bürger-)wissenschaftlicher Perspektiven auseinandersetzen und zu Liebesbrief-Forschungsteams zusammenschließen. Betreut von Wissenschaftler*innen, werden Liebesbriefe gemeinsam untersucht und besprochen. Auf Grundlage von Themenclustern und Narrativen (z.B. verbotene Liebe) entwickeln die Bürgerwissenschaftler*innen eigene Forschungsfragen und Erkenntnisinteressen. Mit einer LoveCodingApp wird die spielerische Teilhabe, Nutzung und Anreicherung ermöglicht. Das Spenden eigener oder hinterlassener Liebesbriefe ist jederzeit möglich.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Die Ergebnisse und Meilensteine des Projekts werden dokumentiert und können online eingesehen und verfolgt werden. So werden Erkenntnisse aus der gemeinsamen Forschungsarbeit über wissenschaftliche Beiträge, Blogartikel und Video-Tutorials (z.B. zu Editionsprozessen) veröffentlicht. Wir stellen diese über Tools in Form von Werkzeugkästen zur weiteren Nachnutzung für „Gruß & Kuss“, aber auch für andere Transkriptionsprojekte zur Verfügung. Anhand besonders interessanter Liebesbriefbeispiele werden alltagsprachliche Phänomene aufgezeigt – und Liebesgeschichten erzählt. Auf Basis der methodischen und praktischen Erkenntnisse wird eine Open Source LoveCodingApp entwickelt, die eine spielerische Teilhabe an der Liebesbriefforschung über das Projekt hinaus ermöglicht. Die erschlossenen Briefe werden digital langzeitarchiviert und datenschutzkonform zugänglich gemacht. Zudem wird das bürgerwissenschaftliche Engagement, sofern dies von den Einzelnen gewünscht ist, veröffentlicht.

Wozu trägt die Forschung bei?

„Gruß & Kuss“ trägt dazu bei, Liebesbriefe als einzigartige Quelle der Alltagskultur und Lebenswirklichkeit der (digitalen) kultur- und geisteswissenschaftlichen Forschung sowie der Gesellschaft zugänglich und nutzbar zu machen. In enger Zusammenarbeit von Wissenschaftler*innen und Bürger*innen wird herausgefunden, wie Liebesbotschaften gelesen und welche Erkenntnisinteressen an diese Quelle gerichtet werden. Aus zivilgesellschaftlicher Perspektive möchte „Gruß & Kuss“ zudem das Verständnis für die eigene Sprache, Kommunikation und Kultur stärken sowie die (Selbst-)Wahrnehmung der Bürger*innen als Träger*innen ihrer 'eigenen' (Alltags-)Kultur bewusstmachen. Durch diese Aktivitäten verfolgt „Gruß & Kuss“ das übergeordnete Ziel, wissenschaftliche, zivilgesellschaftliche sowie technologische Nachhaltigkeit für zukünftige Fragestellungen zu erreichen, indem Liebesbriefe als wertvolles Kulturgut und als ein Aspekt des kulturellen Gedächtnisses (digital) bewahrt werden.