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mit:forschen!

Die Plattform für Citizen-Science-Projekte aus Deutschland: Mitforschen, präsentieren, informieren!

Deutschland rettet Lebensmittel - Forsche mit

BMEL
Rund die Hälfte aller Lebensmittelabfälle in Deutschland entstehen in Privathaushalten. Wie können diese Mengen reduziert werden? Forschen Sie mit durch das Messen der eigenen Lebensmittelabfälle sowie die Teilnahme an spannenden Aktionen, um gemeinsam wirksame Lösungen zu finden.
Themen
Projektzeitraum ab
Mai 2022
Projektende
November 2022
Kontakt

Leonie Hasselberg

E-Mail senden
Institution

Ecologic Institut

Technische Universität Berlin

Slow Food Deutschland

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Worum geht es in diesem Projekt?

In Deutschland fallen jedes Jahr mehrere Millionen Tonnen Lebensmittelabfall an. Die privaten Haushalte tragen dazu ca. die Hälfte des Lebensmittelabfalls bei. Pro Kopf werden durchschnittlich 75kg Lebensmittel im Jahr weggeworfen. Fast die Hälfte davon könnte vermieden werden. Noch gibt es wenig Wissen darüber, was besonders gut helfen kann, die Lebensmittelverschwendung in der eigenen Küche zu reduzieren. Im Citizen Science Projekt „Deutschland rettet Lebensmittel“ möchten wir genau das gemeinsam mit Bürger:innen herausfinden. Denn es braucht die Erfahrungen von möglichst vielen Menschen, die zu Hause beobachten und festhalten wie viele Lebensmittelabfälle sie produzieren, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. Das Projekt wird gemeinsam im Rahmen von "Zu gut für die Tonne!" durch ein Projektteam aus Ecologic Institut, TU Berlin und Slow Food Deutschland als Teil des Dialogforums "Private Haushalte" durchgeführt. Im Rahmen des Projekts werden verschiedene Maßnahmen, die zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung beitragen sollen, von Bürger:innen getestet und durch das Forschungsteam auf ihre Wirksamkeit hin untersucht. Dadurch erfahren wir, welche Ansätze Lebensmittelverschwendung reduzieren. Bürger:innen lernen ihren eigenen Umgang mit Lebensmitteln kennen sowie das Durchführen von Datenerhebungen in der eigenen Küche.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Vorwissen zur Teilnahme ist nicht erforderlich. Für die Anmeldung, die Kommunikation mit dem Forschungsteam sowie die Datenerhebung sind eine E-mail-Adresse und ein internetfähiger Computer oder Laptop erforderlich. Die verwendeten Forschungsmethoden (Online-Fragebogen und Online-Küchentagebuch) sind vor allem für Erwachsene oder ältere Jugendliche geeignet. Beim Ausfüllen des Küchentagebuchs und beim Abwiegen der Abfälle kann aber auch gern die ganze Familie mithelfen. Das Projekt wird in deutscher Sprache durchgeführt. Die Aufgaben der Bürger:innen umfassen das Protokollieren des eigenen Wegwerfverhaltens (Küchentagebuch), das Ausfüllen eines Fragebogens (zu Einstellungen und Gewohnheiten) sowie das Testen von Aktionen zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung. Der gemeinsame Forschungsprozess findet in drei Phasen statt: In der ersten Phase, die direkt nach der Anmeldung beginnt, erhalten die Bürger:innen einen Fragebogen, in dem sie zu ihrem alltäglichen Umgang mit Lebensmitteln befragt werden. Dieser Fragebogen gibt dem Forschungsteam einen guten Einblick über die Ausgangslage und Verhaltensweisen der beteiligten Bürger:innen. Nachdem der Fragebogen ausgefüllt wurde, werden die Forschungsteilnehmenden gebeten, eine Woche lang ein digitales Küchentagebuch auszufüllen. Den Online-Zugang zum Tagebuch erhalten die Bürger:innen vom Forschungsteam. In dem Küchentagebuch halten die Teilnehmenden 7 Tage lang täglich fest, ob und wenn ja wie viele und welche Lebensmittelabfälle bei ihnen zu Hause angefallen sind. Zum Küchentagebuch dazu erhalten sie eine Anleitung sowie ein Erklärvideo, welche wichtige Hinweise und Tipps zum Ausfüllen des Tagebuchs beinhalten. Unter allen aktiv Teilnehmenden des Citizen Science Projekts werden als Dankeschön viele tolle Preise, darunter ein Wochenendtrip mit Kochkurs, zusammen mit einem prominenten Koch der Slow Food Chef Alliance verlost.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Die Datenbeiträge der Teilnehmenden werden automatisch digital und anonymisiert über die Online-Fragebögen und das Küchentagebuch an das Forschungsteam übermittelt. Die teilnehmenden Bürger:innen können ihre eigenen Einträge in das Küchentagebuch über eine Feedback-Funktion verfolgen. Sie können jedoch nicht die Einträge anderer Teilnehmender einsehen. Die finalen Ergebnisse des Forschungsprojekts werden auf der Website sowie durch Veranstaltungen, den Zu gut für die Tonne! Newsletter, Medienberichterstattung sowie in wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht. Schließlich spielen die Ergebnisse des Projektes eine wichtige Rolle bei der Frage, welche Aktivitäten in Zukunft von "Zu gut für die Tonne!", dem Bundeslandwirtschaftsministerium und vielen Initiativen und Organisationen weiterverfolgt werden und zum Einsatz gebracht werden und so eine größtmögliche Wirkung gegen Lebensmittelverschwendung entfalten können.

Wozu trägt die Forschung bei?

Die Forschung trägt direkt zur Umsetzung der Nationalen Strategie gegen Lebensmittelverschwendung bei, die es zum Ziel hat, bis 2030 bundesweit Lebensmittelverschwendung um 50% zu reduzieren. Da private Haushalte einen großen Anteil an der Menge der in Deutschland weggeworfenen Lebensmittelabfälle haben, soll herausgefunden werden, wie Lebensmittelverschwendung zu Hause reduziert und damit zur Erreichung des Ziels der Nationalen Strategie beigetragen werden kann. Die Ansätze und Bedingungen, die sich laut dem Forschungsprojekt als wirksam zeigen, sollen künftig vorrangig gefördert werden und damit Anschub für die Umsetzung der Nationalen Strategie leisten. Die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung ist deshalb so ein wichtiges und nationales (sogar globales) Ziel, da sie durch die Schonung von Ressourcen einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann.

Was sind die (Zwischen-)Ergebnisse des Projekts?

Die Ergebnisse des Projekts ‚Deutschland rettet Lebensmittel‘ zeigen, dass Haushalte ihren Beitrag zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung leisten können. Allein die Teilnahme am Citizen Science Projekt - bestehend aus dem Messen eigener Abfälle, der Beantwortung von Fragebögen und dem Ausprobieren einer Aktion - führt zu einer Reduzierung von Lebensmittelabfällen um durchschnittlich 16%. Das sind etwa 8kg pro Person pro Jahr. Das deutet darauf hin, dass das Messen der eigenen Abfälle und die Auseinandersetzung mit dem Thema Lebensmittelverschwendung zu weniger weggeworfenen Lebensmitteln führt sowie Einstellungen und Kompetenzen verändern und verbessern kann. Alle Aktionen wie z.B. das Anschauen eines Films, das Ausprobieren von Küchenhelfern oder das Spielen eines Quiz waren wirksam - jeweils in verschiedenem Ausmaß und mit unterschiedlichem Schwerpunkt. Die Auswertung der erhobenen Daten wird im Juni 2023 abgeschlossen. Dann werden alle Ergebnisse hier zu finden sein: https://www.zugutfuerdietonne.de/unsere-aktivitaeten/citizen-science