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mit:forschen!

Die Plattform für Citizen-Science-Projekte aus Deutschland: Mitforschen, präsentieren, informieren!

Artenkataster Hamburg

(c) Artenkataster Hamburg
Entdecken, melden, schützen: Mit der App ObsIdentify können Hamburger*innen ihre Tierbeobachtungen teilen – validierte Funde fließen direkt ins Artenkataster ein und helfen dabei, die biologische Vielfalt unserer Stadt zu dokumentieren und zu bewahren.

Themen

Projektzeitraum ab

Januar 2010

Kontakt

Hannes Hoffmann

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Institution

Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft

Häufige Fragen

Worum geht es in diesem Projekt?

Ziel des Projekts ist es, die Tierwelt Hamburgs besser zu erfassen und Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Dazu werden valide Tierbeobachtungen von Bürger*innen über die App ObsIdentify gesammelt und automatisch in das Hamburger Artenkataster überführt. Ausgangspunkt ist die bestehende Datenbank mit rund 850.000 Nachweisen, die vor allem aus Fachgutachten stammen. Um die Datenbasis zu verbreitern, wird die Stadtgesellschaft aktiv eingebunden: Jede korrekt bestimmte Beobachtung trägt zur Forschung bei. Die übergeordnete Forschungsfrage lautet: Wie entwickelt sich die Artenvielfalt in Hamburg? Ziel ist ein aktuelles, flächendeckendes Bild der Tierarten, das fundierte Entscheidungen im Naturschutz ermöglicht – auf Basis gemeinschaftlich erhobener Daten.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Bürger*innen können einfach mitforschen, indem sie mit der kostenlosen App ObsIdentify Fotos von Tieren in Hamburg machen und hochladen. Die App nutzt KI zur Bestimmung und validierte Funde gelangen automatisch an das Hamburger Artenkataster. So fließen Alltagssichtungen in den wissenschaftlichen Datenbestand ein. Es sind keine Vorkenntnisse nötig – ein Smartphone reicht aus. Die Beobachtungen unterstützen Forschende bei der Analyse von Verbreitung, Häufigkeit und Veränderung von Tierarten. Besonders wertvoll sind Datenreihen über längere Zeit oder aus wenig dokumentierten Stadtteilen. Über die Plattform erhalten Teilnehmende Rückmeldungen zu ihren Beobachtungen. Infomaterial, Tipps zur Tierbestimmung und Anleitungsvideos helfen beim Einstieg. Zielgruppen sind naturinteressierte Laien, Schulklassen und Hobbyforschende.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Die über ObsIdentify gesammelten und validierten Beobachtungen fließen direkt in das Hamburger Artenkataster ein. Dort werden sie für wissenschaftliche Analysen genutzt – etwa zur Aktualisierung Roter Listen, zur Erkennung invasiver Arten oder zur Planung von Naturschutzmaßnahmen. Die Zusammenarbeit mit Wissenschaftler*innen erfolgt über Datenprüfung, Rückmeldungen und gemeinsame Auswertung der Ergebnisse. So werden die Beiträge der Bürger*innen zu einer wichtigen Grundlage für den Artenschutz in Hamburg.

Wozu trägt die Forschung bei?

Die Forschung leistet einen Beitrag zur Biodiversitätsforschung in Hamburg. Durch die flächendeckende Erfassung von Tierarten entsteht ein aktuelles Bild zur biologischen Vielfalt Hamburgs – eine wichtige Grundlage für Artenschutz, Stadtplanung und Umweltbildung. Die Daten helfen, Veränderungen in der Artenzusammensetzung frühzeitig zu erkennen, etwa durch den Klimawandel, Flächenversiegelung oder invasive Arten. Ziel ist es, Indikatoren für ökologische Veränderungen zu identifizieren und Schutzmaßnahmen gezielter zu entwickeln. Die Einbindung von Bürger*innen macht wissenschaftliche Prozesse erlebbar, fördert Umweltbewusstsein und stärkt das Vertrauen in evidenzbasierte Entscheidungen. Langfristig soll die Beteiligung helfen, Naturräume im Stadtgebiet besser zu schützen und die Artenvielfalt für kommende Generationen zu erhalten.

Was sind die (Zwischen-)Ergebnisse des Projekts?

Das Projekt verzeichnet bereits beachtliche Zwischenergebnisse: In Hamburg wurden über ObsIdentify bislang über 115.000 Tierbeobachtungen von über 3.000 Nutzenden gemeldet. Diese Beobachtungen umfassen über 125.000 Fotos und Nachweise zu über 5.100 verschiedenen Arten. Die Beiträge stammen aus dem gesamten Stadtgebiet und fließen direkt in das Hamburger Artenkataster ein.