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KulTour Cloppenburg

Points of Interest Cloppenburg (Fotos: Sonja Fücker)
BürgerInnen erforschen gemeinsam mit WissenschaftlerInnen der Universität Vechta kulturelle Besonderheiten Nordwest-Niedersachsens und entwickeln eine digitale Stadttour
Projektzeitraum ab
Januar 2018
Kontakt

Katrin Hedemann

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Institution

Universität Vechta

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Worum geht es in diesem Projekt?

Regionalgeschichte hat häufig eine angestaubte Bedeutung und erlangt nur selten das Interesse der – vor allem jungen – Bevölkerung. Das Projekt „KulTour Cloppenburg“ zielt darauf ab, die lokale Bevölkerung in Cloppenburg zu einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den ortshistorischen Besonderheiten zusammenzubringen und auf diese Weise die Pflege und den Erhalt des kulturellen Erbes in der Region Nordwest-Niedersachsen zu stärken. Im Zentrum steht die gemeinsame Entwicklung einer digitalen Stadttour, die relevante Bestandteile der Ortskultur und -geschichte beinhaltet und als frei zugängliche Open-Source Anwendung der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung stehen wird. Mit der aktiven Beteiligung lokaler ExpertInnen startet das Projekt eine bislang fehlende Auseinandersetzung mit den kulturhistorischen Besonderheiten der Region an der Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft. Im Mittelpunkt steht, was aus Sicht von Hobby-Heimatkundlern, Amateurarchäologen, ehrenamtlichen Stadtarchivaren oder ortskundigen BürgerInnen relevante Einrichtungen, Anlaufstellen und Kenntnisse der Regionalkultur sind, welches geografische und historische Wissen darüber existiert oder fehlt und was als erhaltenswert erachtet wird: Wie wird die niederdeutsche Sprache praktiziert und übermittelt? Welche Orte der lokalen Architektur sind wichtig? Welche öffentlichen Kunstwerke werden zum Thema gemacht? Was für lokalgeschichtliche Ereignisse und Familienbiographien sind für BürgerInnen interessant? Die durch den zivilgesellschaftlichen Dialog gesammelten Daten sollen auf der Basis bildungs- und geschichtswissenschaftlicher Erkenntnisse Aufschluss darüber geben, wie und zu welchen Aspekten sich BürgerInnen mit ihrem Lebensraum auseinandersetzen und in Form eines didaktischen Vermittlungskonzepts als lokale Points of Interests, Geo-Caching-Routen, Krimi- oder Rätseltouren unterschiedlichen Zielgruppen zur aktiven Beschäftigung mit der Region zur Verfügung stehen.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Im Rahmen von beteiligungsbasierten Veranstaltungen sammeln interessierte BürgerInnen, aktive Mitglieder von Vereinen, kommunalen und kulturellen Einrichtungen sowie Schüler- und Studierendengruppen Daten zur Orts- und Kulturgeschichte Cloppenburgs, über deren Aufnahme in virtuelle Rundgänge, Geo-Caching-Routen, Krimi- oder Rätseltouren im gemeinsamen Dialog entschieden wird.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Die erarbeiteten Ergebnisse in „KulTour Cloppenburg“ werden in Zusammenarbeit mit Designpädagogen der Universität Vechta zu einer digitalen Anwendung für Smartphones entwickelt, die auf einem didaktischen Vermittlungsprinzip basiert und der Öffentlichkeit nach dem „Open Source“-Prinzip zur Verfügung stehen wird. Die im Austausch von BürgerwissenschaftlerInnen zusammengetragenen Daten sollen als Basis und Anstoß für eine wissenschaftliche Auseinandersetzung im Bereich von Kulturwissenschaften, Landesgeschichte, Bildungswissenschaften und Geografie fungieren. Dadurch soll die Einbettung und weitere Aufbereitung der Ergebnisse in Seminaren, Forschungsprojekten oder Abschlussarbeiten gewährleistet werden.

Wozu trägt die Forschung bei?

Durch das Vorhaben wird das zusammen mit der lokalen Zivilgesellschaft ermittelte Alltagswissen in Hinblick auf ortsgeschichtliche und kulturell relevante Daten, Materialien und Kenntnisse für eine wissenschaftliche Auseinandersetzung nutzbar gemacht. Indem BürgerInnen aktiv an der Aufbereitung und Dokumentation der Daten beteiligt werden, soll die zu entwickelnde App dazu beitragen, die Ergebnisse der Forschung zu bündeln und langfristig nutzbar zu machen. Mit der im Projekt vorgesehenen Evaluation wird zudem ein Beitrag zum besseren Verständnis geleistet, was konkrete Potentiale und Wirkungsweisen von partizipativer Forschung sind.

Was sind die (Zwischen-)Ergebnisse des Projekts?

Der digitale Stadtführer ist mit der Webseite https://www.kultour-clp.de/ an die Öffentlichkeit getreten. Einige KulTourOrte in der Stadt sind bereits dort veröffentlicht, weitere sind in Arbeit und es gibt noch mehr Ideen. Nach und nach soll der Stadtführer um neue Inhalte wachsen und weitere interessante KulTourOrte in Cloppenburg mit QR-Codes versehen werden.