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mit:forschen!

Die Plattform für Citizen-Science-Projekte aus Deutschland: Mitforschen, präsentieren, informieren!

CS:iDrop®

Foto: Luis Tosta
Wie unterscheidet sich das Wasser, das aus dem Hahn kommt, von jenem an der Hausübergabestelle? Im Projekt CS:iDrop® untersuchen Bochumer Bürger:innen mit chemischen Methoden gemeinsam mit Wissenschaftler:innen und kommunalen Partner:innen ihr Trinkwasser „auf dem letzten Meter“.
Projektzeitraum ab
April 2021
Projektende
Dezember 2024
Kontakt

Maren Funke

E-Mail senden
Institution

Ruhr-Universität Bochum

Worum geht es in diesem Projekt?

Trinkwasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland. Es wird von den kommunalen Wasserversorgern bis zu den Hausübergabestellen mit sehr hoher Qualität zur Verfügung gestellt. Die regelmäßige Analyse der Parameter wird umfangreich dokumentiert und deren Ergebnisse sind für Bürger:innen frei zugänglich. Zwischen der Hausübergabestation und dem Wasserhahn können sich einige Parameter des Trinkwassers durch Wechselwirkungen mit Leitungen und Armaturen verändern. Das tatsächliche Ausmaß der möglichen Veränderungen ist bislang weder der Wissenschaft noch den Bürger:innen bekannt. Wissenschaftler:innen allein fehlt beispielsweise der Zugang zu den Trinkwasser-Proben, Bürger:innen allein gegebenenfalls der Zugang zur Messmethodik. Ziel des bürgerwissenschaftlichen Forschungsprojektes "CS:iDrop - Citizen Science: investigation of Drinking water of and by the public" ist es, gemeinsam mit Bürger:innen, Wissenschaftler:innen und kommunalen Partner:innen der Pilotregion Bochum zur Schließung dieser Forschungslücke beizutragen. Dabei bearbeiten sie unter anderem die Frage, ob für ausgewählte chemische Parameter Unterschiede zwischen Hausübergabestelle und Wasserhahn festgestellt werden können. Darüber hinaus können sich Bürger:innen durch die Beteiligung an regelmäßig stattfindenden Entwicklungs- und Evaluationsworkshops in das Projekt CS:iDrop einbringen. Durch den stetigen Austausch werden die beteiligten Bürgerforschenden aktiv in die Weiterentwicklung des Projekts eingebunden.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Im Projekt CS:iDrop ist das Mitwirken der Bürger:innen gleich mehrfach gefragt. Zum einen können Bürger:innen zunächst im Stadtgebiet Bochum ab Frühjahr 2022 mithilfe der CS:iDrop-Waterbox bei sich zu Hause Wasserproben nehmen und diese vor Ort ein erstes Mal zu untersuchen. Weiterhin sind die Bürgerforschenden eingeladen, ihre Wasserproben erneut in sogenannten Messlokalen gemeinsam mit Expert:innen chemisch zu analysieren. Sowohl für die Analysen zuhause als auch für die Arbeit im Messlokal ist kein chemisches Vorwissen notwendig. Darüber hinaus können sich Bürger:innen durch die Beteiligung an regelmäßig stattfindenden Entwicklungs- und Evaluationsworkshops in das Projekt CS:iDrop einbringen. Durch den stetigen Austausch werden die beteiligten Bürgerforschenden aktiv in die Weiterentwicklung des Projekts eingebunden. Interessierte Bürger:innen können sich gerne per E-Mail melden. Die Verleihung der CS:iDrop-Waterbox und das Angebot im Messlokal richtet sich zurzeit an Bürger:innen aus Bochum.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Die im Projekt erhobenen Daten werden öffentlich über eine Online-Karte bereitgestellt. Somit sind die gewonnen Ergebnisse sowohl für die beteiligten Bürger:innen als auch für andere Interessierte frei verfügbar. Die freie Zugänglichkeit der Daten ermöglicht ihre Nachnutzung und kann so zur Klärung weiterer innerwissenschaftlicher Fragestellungen beitragen und der Forschung über Citizen Science dienen.

Wozu trägt die Forschung bei?

Durch das Projekt werden einerseits wissenschaftlich relevante Fragestellungen nach Art und Ausmaß der Beeinflussung ausgewählter Trinkwasserparameter zwischen Hausübergabestelle und Entnahmestelle in privaten Haushalten bearbeitet. In diesem Zuge werden andererseits auch die verwendeten Methoden zur Probenentnahme und -analyse evaluiert und weiterentwickelt. Mit diesen Methoden könnten auch an anderen Standorten auf kleinräumlicher Ebene Untersuchungen von Trinkwasser durch Bürger:innen ermöglicht werden und somit ein wichtiger Beitrag zur Trinkwassernutzung und zur Trinkwassersicherheit geleistet werden. Ein weiterer Projektschwerpunkt liegt in der Erforschung der Effekte, die sich durch die Teilnahme und das Mitwirken in einem Citizen-Science-Projekt insbesondere für die beteiligten Bürger:innen entfalten können. Auch wird im Rahmen des Projekts untersucht werden, ob und in welcher Weise die unterschiedlichen beteiligten Stakeholder-Gruppen von dem Citizen-Science-Ansatz profitieren. Zuletzt sollen Gelingensbedingungen für die Projektumsetzung und die aktive Einbindung von Bürger:innen sichtbar gemacht werden.