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mit:forschen!

Die Plattform für Citizen-Science-Projekte aus Deutschland: Mitforschen, präsentieren, informieren!

FaGULab - Fahrgastunterstände Leipzig Reallabor

„Jeder Quadratmeter zählt!“ – Unter diesem Motto erforscht das Projekt, wie begrünte Fahrgastunterstände die urbane Biodiversität fördern. In einem Reallabor entsteht gemeinsam mit Teilnehmenden ein insektenfreundliches Begrünungskonzept für Leipzig.

Ort

Projektzeitraum ab

März 2025

Projektende

Februar 2028

Weitere Informationen

Das Projekt versteht sich als transformatives Bildungsformat mit Einflüssen aus Bildung der sogenannten „MINT“-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Es fördert forschendes Lernen, interdisziplinäre Zusammenarbeit und die aktive Auseinandersetzung mit ökologischen und gesellschaftlichen Fragen. Das Vorhaben ist Teil der Förderinitiative „Transformative Bildung für nachhaltige Entwicklung“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und wird von dieser gefördert.

Kontakt

Mathias Rudolph

E-Mail senden

Institution

HTWK Leipzig

Universität Leipzig - Botanischer Garten

Stadt Leipzig - Amt für Schule

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig

Stadt Leipzig - Amt für Umweltschutz

Häufige Fragen

Worum geht es in diesem Projekt?

Im Projekt wird untersucht, wie Dachbegrünungen auf Fahrgastunterständen Biodiversität fördern und das Mikroklima im urbanen Raum verbessern können. Angesichts zunehmender Versiegelung und klimatischer Extremereignisse sollen naturbasierte Lösungen entwickelt werden, die ökologische Funktionen sichern und Lebensqualität erhalten. Fahrgastunterstände eignen sich durch ihre stadtweite Verteilung, öffentliche Zugänglichkeit und vorhandene Begrünungen besonders gut als Testnetz. Erste Ergebnisse zeigen standortabhängigen Erfolg und Potenzial zur Förderung seltener Insekten. In einem Reallabor entwickeln Jugendliche sowie Akteure aus Zivilgesellschaft, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft ein insektenfreundliches Konzept für Leipzig. Die Beteiligung der Bürger:innen liefert praxisnahe Erkenntnisse, stärkt Bewusstsein für Nachhaltigkeit und prüft Fragen zu Pflege, Standortwahl und Engagement. Ziel ist die Entwicklung tragfähiger, auf andere Städte übertragbarer Lösungen.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Das Projekt lädt in zwei Phasen zum Mitforschen ein. In Phase 1 untersuchen Schulklassen ab Klasse 8 Leipziger Haltestellen mit und ohne Gründach. Mit wissenschaftlichen Methoden erfassen sie Pflanzenwachstum, Vitalität der Dächer sowie Vorkommen von Insekten wie Wildbienen oder Käfern. Zudem messen sie Umweltbedingungen wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Sonneneinstrahlung per Sensorik. Ziel ist es, den Einfluss von Standortfaktoren auf Begrünung und Biodiversität zu bestimmen. Dafür erhalten die Teilnehmenden Schulungen, Materialien und ggf. Technik wie Tablets. Begleitet von der HTWK Leipzig spezialisieren sich Gruppen (8–12 Personen) u. a. auf Datenanalyse, Artenbestimmung, Kartierung oder Öffentlichkeitsarbeit. Phase 2 öffnet das Projekt für Bürger:innen aus Initiativen, Verwaltung oder Stadtgesellschaft. Im Reallabor werden geeignete Pflanzen getestet, Patenschaften erprobt und Ideen für ein „grünes Netz“ ökologisch wertvoller Haltestellen entwickelt.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Die von den Teilnehmenden erhobenen Daten zu Pflanzen, Insekten und Umweltbedingungen werden digital erfasst, zentral gesammelt und gemeinsam mit Fachleuten ausgewertet. Die Ergebnisse fließen in eine Begrünungsstrategie ein, die z. B. an das Amt für Umweltschutz übergeben wird. Ziel ist es, konkrete Maßnahmen zur Verbesserung und Pflege begrünter Fahrgastunterstände abzuleiten und in die Stadtplanung einzubinden. Teilnehmende können den Forschungsprozess über eine Projektplattform verfolgen, erhalten individuelles Feedback und präsentieren ihre Ergebnisse bei einer Abschlussveranstaltung. Weiterhin werden die Erkenntnisse in bestehende Bildungsangebote (z. B. HTWK, Gründachkolleg) integriert und können zur Entwicklung von Prototypen für smarte, biodiversitätsfreundliche Haltestellen beitragen. Langfristig soll das Projekt städtisches Handeln mitgestalten und den Transfer in andere Städte ermöglichen.

Wozu trägt die Forschung bei?

Das Projekt soll durch seine Bildungsinitiativen und praxisnahen Anwendungen auf unterschiedliche Weise zur Umweltentlastung beitragen. Die Mitwirkenden und Akteur:innen erlernen den Einsatz technologischer Lösungen, die zur Erfassung des Mikroklimas und der Biodiversität an dachbegrünten Fahrgastunterständen dienen und sollen in ihrem Bewusstsein und in der Verantwortung für ökologische Nachhaltigkeit in einem kommunikationsintensiven Umfeld gefördert werden. Das Projekt leistet durch seine Bildungsprogramme, die praktische Anwendung von Technologien und das Engagement für die Umwelterziehung einen Beitrag zur ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit.