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mit:forschen!

Die Plattform für Citizen-Science-Projekte aus Deutschland: Mitforschen, präsentieren, informieren!

IGAMon-Dog: Hunde unterstützen die Suche und Bestimmung von invasiven Pflanzen- und Tierarten

Ambrosiaspürhund von Hundetrainerin Katja Krauß. Foto: Andreas Müller
Ist Ihr Hund clever, kooperativ und hat eine hohe Spielzeug- oder Futtermotivation? Dann könnten Sie gemeinsam das perfekte Team für unser Projekt sein! Wir suchen naturinteressierte Hundehalter*innen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Berlin, die systematisch und ausdauernd mit ihrem Hund arbeiten können.

Themen

Projektzeitraum ab

April 2021

Projektende

September 2024

Kontakt

Wiebke Harms

E-Mail senden

Institution

Unabhängiges Institut für Umweltfragen e.V.

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)

Wildlife Detection Dogs e. V.

Häufige Fragen

Worum geht es in diesem Projekt?

Gemeinsam mit Ihnen wollen wir Ihre Hunde in der Suche nach invasiven gebietsfremden Arten (IGA) trainieren und über ein effizientes Monitoring deren Ausbreitung verhindern. Eine unkontrollierte Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten gefährdet nicht nur die einheimische Flora und Fauna und bedroht deren Lebensräume, sondern führt auch zu wirtschaftlichen Problemen bzw. gefährdet die Gesundheit der Bevölkerung. Für erfolgreiche Bekämpfungsmaßnahmen ist eine möglichst frühzeitige Identifikation der IGA essentiell. Die grundlegende Idee des Projekts besteht darin, Hundebesitzer mit ihren Hunden als Bürgerwissenschaftler*innen mit in die Suche nach invasiven Arten einzubeziehen um damit die Intensität der Suche, die Fundwahrscheinlichkeit und die Qualität der Artunterscheidung zu verbessern. Hunde eignen sich hierbei besonders zur Artensuche, da sie nicht nur effektiver in der Unterscheidung von ähnlich aussehenden, aber unterschiedlichen Arten sind, sondern auch deutlich schneller in der Suche als der Mensch. Gleichzeitig soll das Projekt als Pilotstudie dienen und durch den Transfer von Erkenntnissen aus der praktischen Anwendung der Bürger*innen zur Verbesserung der Ausbildung von Ehrenamtlichen und deren Hunden führen. Wir suchen ab Sommer 2022 neue Mensch-Hunde Teams für unserer zweiten Ausbildungsjahrgang. Kontaktieren Sie uns gerne bei Interesse!

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Wir suchen Hundehalter*innen, die Interesse an intensivem Hundetraining und Weiterbildungen haben und die Möglichkeit besitzen, das zusätzliche Training zeitlich sicher in ihren Alltag einbinden zu können. Darüber hinaus sollten Sie motiviert sein, mit ihrem Hund regelmäßig Suchdurchläufe zu absolvieren und seine Funde detailliert zu dokumentieren. Über das theoretische Webinar- und Trainingsangebot bieten wir Ihnen eine kostenfreie, professionelle Aus- und Weiterbildung für den Artenspürhundeeinsatz, speziell für die von Ihnen erprobten invasiven Zielarten. Sie werden während der Ausbildungszeit engmaschig von Experten in der Spürhundeausbildung und Artenkenntnis begleitet. Das gemeinsame Ziel ist der selbstständige Einsatz für die Erfassung von invasiven Tier- und Pflanzenarten über die Projektlaufzeit hinaus. Die Artensuche bietet vor allem Arbeitshunderassen die Möglichkeit einer rassegerechten Auslastung, sie stellt eine gemeinsame Aufgabe und Herausforderung für Sie und Ihren Hund dar und lässt sie zu einem Team zusammenwachsen. Es gibt jedoch keine Rasseeinschränkungen für die Spürhundearbeit, sofern nicht züchtungsbedingte anatomische Einschränkungen oder Erkrankungen vorliegen. Ihr Hund sollte in der Lage sein, unter Ablenkung fokussiert zu arbeiten und einen guten Grundgehorsam besitzen (v.a. Rückruf). Die Hunde sollten physisch und psychisch dazu in der Lage sein, weite Strecken in teils unwegsamem Gelände zu laufen und ihre Arbeitsmotivation für lange Zeit aufrechterhalten. Aufgrund der Projektlaufzeit schränken wir das Alter der Hunde zu Beginn ihres Trainings auf 12 Monate bis 10 Jahre ein.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Die Ausbildung bildet den Grundstein für eine sichere und gute Qualität der Daten über das Vorkommen von invasiven gebietsfremden Arten (IGA), welche als Grundlage für deutschlandweite Verbreitungsmodelle genutzt werden sollen. Die Fundmeldungen werden vor Ort über die projektbezogene App oder nachträglich im Webbrowser über das KORINA Meldeportal eingetragen. Durch eine regelmäßige Qualitätskontrolle der Fundmeldungen bekommen die Teilnehmer*innen einen transparenten Wissenstransfer zu IGA und werden mit Infomaterial ausgestattet. Sie unterstützen mit Ihrem Engagement die Managementmaßnahmen gegen IGA und den örtlichen Naturschutz. Das gemeinsame Ziel ist der selbstständige Einsatz für die Erfassung von invasiven Tier- und Pflanzenarten. Alle durch dieses Projekt gewonnenen Erkenntnisse werden wir mit Ihnen teilen. Es wird für Sie im Projektverlauf die Möglichkeit geben die Forschungsarbeit aktiv mitzugestalten.

Wozu trägt die Forschung bei?

Das langfristige wissenschaftliche Ziel ist ein in der Intensität, Diskrimination und Flächendeckung verbessertes Monitoring ausgewählter invasiv gebietsfremder Arten, durch die Einbeziehung von speziell in deren Erfassung geschulten Hunden und Halter*innen. So soll nicht nur die Informationsbasis verbessert, sondern auch eine Grundlage für die Analyse der Ausbreitungsprozesse, sowie die Planung von gezielten und effizienten Gegenmaßnahmen in Form eines adaptiven Managements, geschaffen werden. Zudem erhoffen wir uns eine Weiterentwicklung von Trainings-, Erfassungs- und Projektionsmethoden.