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Die Plattform für Citizen-Science-Projekte aus Deutschland: Mitforschen, präsentieren, informieren!

Kino in der DDR

"Kino in der DDR" sammelt mit Ihrer Hilfe Geschichten der Kinobesucher*innen in der ehemaligen DDR. Zeitzeugenberichte, Beschreibungen, Fotos und Dokumente lassen die Alltagsgeschichte des DDR-Kinofilms lebendig werden - teilen Sie diese mit uns!
Projektzeitraum ab
Oktober 2020
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Marcus Plaul

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Institution

Universität Erfurt

Worum geht es in diesem Projekt?

Im Jahr 1988 zählte die "Hauptverwaltung Film" der DDR über 900 Kinos mit täglich mehr als 2.200 Aufführungen und rund 190.000 Besucher*innen. Doch trotz dieser beachtlichen Daten ist bis heute nur sehr wenig darüber bekannt, welche Rolle das Kino im Alltagsleben der Menschen in der DDR spielte. An diesem Punkt setzt das Forschungsprojekt "Kino in der DDR" an, indem gemeinsam mit Zeitzeug*innen eine Alltagsgeschichte des DDR-Kinos erarbeitet werden soll. Neben der Aufführungspraxis vor Ort befasst sich die Untersuchung auch mit der Filmentstehung und Fankultur zwischen 1949 und 1990. Das Projekt ist dabei auf die Unterstützung von engagierten Bürger*innen angewiesen, die ihre Erinnerungen an Spielstätten, Filme und Schauspieler*innen mit der Wissenschaft teilen. Zu diesem Zweck wurde von Wissenschaftler*innen der Universität Erfurt eine interaktive Plattform entwickelt, auf der erlebte Geschichten und Dokumente wie Fotoaufnahmen, Eintrittskarten oder Programmhefte der Forschung digital zur Verfügung gestellt werden können. Das Projekt richtet sich dabei an alle, die Kino in der DDR erlebt haben oder sich für Kinoerfahrungen in der DDR interessieren.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Dreh- und Angelpunkt des Projekts "Kino in der DDR" ist die virtuelle Forschungsumgebung, die unter der Internetadresse projekte.uni-erfurt.de/kinoinderddr erreichbar ist. Sie ist die zentrale Anlaufstelle für interessierte Bürger*innen, um sich aktiv in den Forschungsprozess einzubringen. Hierzu stehen den Nutzer*innen spezielle Module zur Verfügung. Diese ermöglichen es beispielsweise, Kinos auf einer Karte zu verorten, persönliche Erinnerungen an Filme und Schauspieler*innen zu teilen sowie Aufnahmen von Kinogebäuden, Eintrittskarten und Programmheften der Forschung digital zur Verfügung zu stellen. Die interaktive Plattform nutzt dabei das digitale Medium, um die Handhabung und Auswertung der eingesendeten Materialien auf Seiten der Wissenschaft zu vereinfachen und gleichzeitig allen interessierten Bürger*innen einen orts- und zeitunabhängigen Zugriff auf die Plattform zu ermöglichen. Ergänzend zur Online-Plattform ist das Forschungsteam von "Kino in der DDR" bemüht, eine Reihe von projektbegleitenden Stammtischen und Workshops anzubieten, um mit den Teilnehmenden über das eingereichte Material zu sprechen und neue Fragestellungen zu entwickeln. Mögliche Veranstaltungen und Termine werden hierzu rechtzeitig auf unserer Projektseite bekanntgegeben.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Die Beiträge der Teilnehmenden werden digital über das Online-Portal des Projekts "Kino in der DDR" an die Wissenschaftler*innen übermittelt. Den Bürgerforscher*innen stehen dabei zurzeit zwei Werkzeugmodule auf der Plattform zur Verfügung: Zum einen das sogenannte Kartenmodul, das verschiedene Informationen zu Kinostandorten auf dem Gebiet der ehemaligen DDR sammelt. Und andererseits das sogenannte Archivmodul, welches den Nutzer*innen auf einfache Weise erlaubt, interessantes Quellenmaterial wie Fotoaufnahmen, Tagebucheinträge oder andere Dokumente auf die Plattform hochzuladen und in den Forschungsprozess einzuspeisen. Die Beiträge und Ergebnisse der Teilnehmenden sind für alle Interessierten als Online-Karte auf der Plattform zugänglich. Aktuelle Informationen zum Projektfortschritt sowie weiterführende Hinweise und Hilfestellungen zur Beteiligung am bürgerwissenschaftlichen Projekt "Kino in der DDR" sind zudem auf der Webseite des Projekts erhältlich.

Wozu trägt die Forschung bei?

Mithilfe der eingereichten Zeugnisse soll eine möglichst breite Quellenbasis geschaffen werden, auf deren Grundlage sich Schlüsse zur Rezeptions- und Alltagsgeschichte des Kinos in der DDR ziehen lassen. Das (übergeordnete) gesellschaftlich relevante Ziel des Projekts ist schließlich, das Wissen und die Erinnerungen an das Lichtspielwesen der ehemaligen DDR unter medienhistorischen Gesichtspunkten aufzuarbeiten, zu bewahren und für nachfolgende Generationen zugänglich zu machen.