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mit:forschen!

Die Plattform für Citizen-Science-Projekte aus Deutschland: Mitforschen, präsentieren, informieren!

SeaLabs

SeaLabs Tester Carl Corneliussen bei der Atlantiküberquerung. Copyright: Ambiente Europeo
SeaLabs macht aus Segler*innen und Tourist*innen Meeresforscher*innen. Mit einfachen Tests und einer App misst du Wasserqualität – direkt an Bord. Werde Teil der Citizen Science Bewegung für gesunde Ozeane auf den Kanaren und weltweit.

Themen

Ort

Projektzeitraum ab

Januar 2022

Weitere Informationen

Wir freuen uns über Freiwillige, die uns in folgenden Bereichen ehrenamtlich projektgebunden unterstützen möchten:

 

  • Datenanalyse und Datendesign
  • Grafik- und Videodesign
  • Soziale Medien / Marketing
  • Fundraising und Förderanträge
  • Erstellen einer Mitsegelbörse für Bürgerwissenschaftler:innen
  • Bootsarbeiten

 

Wer mit seiner Crew und eigenem Boot am SeaLabs-Programm teilnehmen möchte, bitte eine E-Mail an: info@ambienteeuropeo.org schreiben. Für kleinere Teams bis zu 4 Personen sind auch Forschungsaufenthalte an Board unseres Segelbootes auf den Inseln La Palma und La Gomera möglich.

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Kontakt

Luise Wagner

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Institution

SeaLabs Project

Ambiente Europeo

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SeaLabs Team: Pino, Emily, Luise, Claudine Copyright: Ambiente Europeo
Meerwassertests können direkt an Bord durchgeführt werden. Copyright: ARC

Häufige Fragen

Worum geht es in diesem Projekt?

SeaLabs befähigt Segler*innen, wichtige Ozeandaten von ihren Booten aus zu sammeln und macht jede Segelreise zu einer Forschungsexpedition. Mit erschwinglicher Sensortechnologie und einer benutzerfreundlichen App entsteht durch die Segelgemeinschaft ein Datensatz, der über das hinausgeht, was Wissenschaft allein leisten kann. Die offenen Daten sollen politische Entscheidungen zum Schutz der Lebenswelt Meer, Nahrungskette und Küstengemeinden unterstützen. Durch ihre aktive Beteiligung werden Freiwillige zu Botschafter*innen des Meeresschutzes und gewinnen zugleich ein tieferes Verständnis über die Faktoren, die ein gesundes Meer ausmachen. Gemeinsam mit lokalen Gemeinden, Segelvereinen und Bildungseinrichtungen fördern wir so ein kollektives Engagement für den Erhalt der Ozeane.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

SeaLabs ermöglicht Bürger*innen, aktiv an der Meeresforschung teilzunehmen – ob als Segler*in auf dem offenen Meer, bei Expeditionen auf unserem Forschungssegelboot auf den Kanaren oder an Bord von Whale-Watching-Touren mit Meeresbiolog*innen. Mit einfachen Sensoren und einer intuitiven App können Wasserproben genommen und wichtige Umweltdaten erfasst werden. Segelvereine und lokale Partner unterstützen bei der Einbindung neuer Freiwilliger. Wer das Projekt als wissenschaftliche Berater*in unterstützen möchte und an einer Meeresküste lebt, kann sich bei uns online fortbilden lassen und selbst ein SeaLabs-Programm aufbauen. Wir empfehlen das Projekt Student*innen der Naturwissenschaften, Menschen, die selbst segeln oder an Segelschulen arbeiten, Fischer*innen mit Publikumsverkehr, Rettungsschwimmer*innen am Strand oder Menschen, die im Naturschutz arbeiten. Die Teilnehmer messen mit einem einfachen Kit und einer benutzerfreundlichen App sieben wichtige Meerwasserparameter wie pH-Wert, Salzgehalt, Temperatur und Oxidations-Reduktions-Potenzial und tragen damit zu einer öffentlich zugänglichen Datenbank bei. Die Living Ocean Society organisiert Pilottests im Mittelmeer und steuert Lehrmaterial bei, das den Teilnehmern hilft, die Bedeutung ihrer Datenerfassung zu verstehen. Die Atlantic Rally for Cruisers (ARC) hilft SeaLabs-Kits an Segler zu verteilen, die eine Transatlantiküberquerung starten. Wir erfassen damit jedes Jahr Meeresdaten zwischen zwei geografischen Punkten in einem bestimmten Zeitraum. Unser Partner Ocean Explorer La Palma integriert SeaLabs-Tests in Walbeobachtungstouren, so dass Meeresbiolog*innen und Tourist*innen an der Datenerfassung vor der Küste von La Palma teilnehmen können. Für die SeaLabs-Kits und Lehrmaterial wird eine einmalige Nutzungsgebühr von 100 Euro erhoben. Das Gerät zur Messung von Wasserqualität darf behalten werden.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Die gesammelten Daten fließen in eine offene Datenbank ein und tragen dazu bei, die komplexen Prozesse der Ozeanchemie zu verstehen und politische Entscheidungen zum Schutz der Ozeane zu verbessern. SeaLabs-Daten werden in diesem Jahr auch erstmals in die EMODNET-Datenbank aufgenommen. Testdaten werden per App auf hoher See via E-Mail übermittelt. Wer in Küstennähe lebt, kann auch manuelle Datenblätter anlegen oder in einem Online-Formular alle Messergebnisse eintragen. Die Ergebnisse werden geprüft und in einer frei zugänglichen Online-Karte sichtbar - mit Bootsnamen, Projekt und Erhebungsdatum. Hier können die Ergebnisse der SeaLabs-Messungen und die Standorte der Boote in der Datenbank eingesehen werden:

Wozu trägt die Forschung bei?

Mithilfe des kostengünstigen Sensor-Kits und einer benutzerfreundlichen App erfassen freiwillige Segler*innen zentrale Parameter wie pH-Wert, Salzgehalt und Temperatur, um Veränderungen durch Algenbildung, Übersäuerung oder Erwärmung im Oberflächenwasser zu messen. Besonders wertvoll ist die Datenerhebung in schwer zugänglichen Meeresgebieten: Durch jährliche Testfahrten mit der ARC auf gleichbleibender Route zur selben Jahreszeit werden neue in-situ-Daten aus dem offenen Atlantik erhoben – ein Gebiet, das sonst nur selten wissenschaftlich vor Ort erfasst wird. Auch unsere Crews auf Weltumsegelung erreichen entlegene Küstenregionen, die für klassische Forschungsexpeditionen nur mit großem Budget und Zeitaufwand zugänglich sind. SeaLabs erfüllt die Kriterien von EMODnet, das Citizen-Science-Daten anerkennt und in europäische Meeresdatensätze integriert – ein wichtiger Schritt für mehr Wissen, Schutz und nachhaltige Nutzung der Ozeane. Neben dem praktischen Beitrag zur Meeresforschung fördert SeaLabs auch wissenschaftliches Arbeiten und Bildung. Die Teilnehmenden erwerben Wissen über Ozeanchemie und erkennen die komplexen Zusammenhänge zwischen Meeresgesundheit und Klimawandel. SeaLabs arbeitet mit mehreren internationalen Partnern zusammen, um seine Reichweite und Wirkung stets zu vergrößern.

Was sind die (Zwischen-)Ergebnisse des Projekts?

Es wurden in zwei Jahren bereits mehr als 1100 Datensätze und viele wertvolle Erfahrungen im Umgang mit den Sensoren gesammelt, die das Projekt weiter voranbringen. Das Projekt wächst mit seinen Aufgaben. Die Datengenauigkeit soll durch verbesserte Sensortechnologie gefördert werden. Kalibrierungsschritte werden optimiert und die Kits einfacher und seewassersicher gestaltet. In diesem Jahr wird ein wissenschaftliches Expertengremium an der Optimierung der SeaLabs-Kits arbeiten und das Projekt noch attraktiver machen, so dass auch Schulprojekte und Segelschüler*innen teilnehmen können. Im Januar 2025 hat das Projekt den Ocean Tribute Award der internationalen Nautikmesse boot in Düsseldorf gewonnen. Der Preis wurde von der Deutschen Meeresstiftung und der Prinz von Monaco-Stiftung gespendet.