Direkt zum Inhalt
mit:forschen!

Die Plattform für Citizen-Science-Projekte aus Deutschland: Mitforschen, präsentieren, informieren!

UmweltTracker in Leipzig

Radfahrerin ausgestattet mit den UmweltTrackern (Foto: ©Bodo Tiedemann)
Wie stark sind Leipziger Radfahrer*innen und Fußgänger*innen von Umweltbelastungen im Stadtverkehr betroffen? Forsch(t) mit, messt mithilfe der Umwelt-Tracker Feinstaub, Hitze und Lärm auf euren alltäglichen Wegen und unterstützt so die Forschung!
Ort
Projektzeitraum ab
April 2020
Projektende
Oktober 2021
Weitere Informationen

Mehr erfahren über die Umweltstressoren sowie zu den im Projekt verwendeten Sensoren und der Web App

Kontakt

Carolin Helbig

E-Mail senden
Institution

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ

Universität Leipzig

Empfohlener Inhalt An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt. Sie können sich hier alle externen Inhalte mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden. Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung. (Datenschutzerklärung)
Worum geht es in diesem Projekt?

Auch in Leipzig macht sich der Klimawandel bemerkbar: Erhöhte Temperaturen in der Innenstadt, schwankende Intensitäten von Luftschadstoffen und Lärm. Solche urbanen Umweltfaktoren werden nur an wenigen Messstationen registriert. Aber jede Person hat ihr individuelles Belastungsprofil. Um diese sogenannten Expositionen und deren Wahrnehmung für jede einzelne Person zu analysieren, rüstet das Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ) Leipziger Radfahrer*innen sowie Fußgänger*innen mit Sensoren aus, deren Daten auf einem Smartphone gesammelt werden. Anders als bei Fitness-Trackern, welche Gesundheitsdaten aufzeichnen, sammeln diese „Umwelt-Tracker“ die Daten zu den persönlichen Umweltbedingungen. Wir wollen herausbekommen: Welche Orte sind besonders belastet? Welche Zusammenhänge gibt es zwischen den einzelnen Umweltstressoren und wie sind diese von weiteren Faktoren (z.B. Wetterlage) abhängig? Wie hoch ist die Belastung einer Person auf deren täglichen Wegen und wie stark unterscheidet sich die Belastung verschiedener Teilnehmer*innen?

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Um an der Studie teilzunehmen, sollten Sie *in der Regel* mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs sein und im Idealfall auch weitere Wege im Alltag mit dem Rad oder zu Fuß erledigen. Bei der Messkampagne werden jeweils Daten zu Feinstaub, Ozon, Stickoxiden, Temperatur und Luftfeuchtigkeit gemessen. Um diese räumlich einordnen zu können, werden außerdem die GPS Daten erfasst, welche anonymisiert gespeichert werden. Alle Teilnehmer*innen der Studie erhalten vor Beginn der Messungen individuell eine kurze Schulung zum Umgang mit dem Messgerät. Im Rahmen der Umwelt-Tracker Studie bekommen Sie ein Messgerät mit dem Sie an drei aufeinander folgenden Tagen Ihre Umweltbelastungen (Feinstaub, Hitze, Lärm) im Leipziger Verkehr messen. Außerdem bekommen sie ein Smartphone mit Web App mit deren Hilfe sie ihre Wege aufzeichnen können. Die Web App zeigt den Teilnehmer*innen außerdem die gemessenen Werte (individuelle Umweltbelastung) auf den bereits gefahrenen Routen an. Neben den Messungen mit den Umwelt-Tracker Geräten interessieren wir uns auch für Ihre persönlichen Wahrnehmungen und Einstellungen im Themenbereich Mobilität und Umweltbelastungen. Deshalb bitten wir alle Teilnehmenden darum, zu vier Zeitpunkten einen Fragebogen auszufüllen. Die Bearbeitung dieses Fragebogens dauert jeweils etwa 15 -20 Minuten. Am Ende der Messkampagne erstellen die Wissenschaftler*innen mit Hilfe aller durch die Teilnehmer*innen gemessenen Routen Belastungskarten für Leipzig, welche dann wieder über die Website zur Verfügung gestellt werden sollen.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Nach Abschluss der Messungen bekommen die Teilnehmer*innen ein Feedback über Ihre individuellen Umweltbelastungen. Die Messergebnisse aller Teilnehmer*innen fließen in die Forschung zu Umweltbelastungen in Leipzig ein und dienen als Grundlage für Stadtklimasimulationen. So kann beispielsweise herausgefunden werden, an welchen Orten der Stadt sich Hitzeinseln befinden und ob Grünflächen und Wälder das Mikroklima positiv beeinflussen. Im Bezug auf Luftschadstoffe und Lärm können ebenfalls Orte identifiziert werden, die durch diese stark belastet sind. In der Stadtplanung können diese Simulationen dann eingesetzt werden, um beispielsweise Bebauung so zu gestalten, dass Orte mit hoher Belastung angepasst werden.

Wozu trägt die Forschung bei?

Wir wollen wissen, wo und wann die Leipziger*innen in ihrem Alltag belastenden Umweltfaktoren ausgesetzt ist. Gibt es Mehrfachbelastungen (z. B. Hitze und Feinstaub und Lärm gleichzeitig), welche Personen sind besonders betroffen? Wie nehmen Radfahrende die Luft-, Lärm- und Hitzebelastung im Sommer wahr und wie stimmt dies mit den Messdaten überein, insbesondere bei Hitzewellen? Da man viele Umweltfaktoren nicht direkt „fühlen“ kann, ist es besonders spannend, mit dem Tracker bisher unbekannte und unentdeckte Hot-spots von Umweltrisiken aufzudecken – und das für alle Studienteilnehmer*innen individuell.