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mit:forschen!

Die Plattform für Citizen-Science-Projekte aus Deutschland: Mitforschen, präsentieren, informieren!

Digital Citizen Science

Digital Citizen Science

In den letzten zehn Jahren hat sich die Art und Weise, wie wir das World Wide Web nutzen, dramatisch verändert und bietet großes Potential für Citizen Science. Das eher statische und auf top-down Informationsflüsse orientierte World Wide Web gab seinen Nutzerinnen und Nutzern kaum Gelegenheit, aktiv an der Gestaltung von Webinhalten mitzuwirken. Dies änderte sich aber mit der Weiterentwicklung des Informationsmediums „Web 1.0“ zum Austauschmedium „Web 2.0“. Dahinter steht zum einen eine technologische Entwicklung, die es jeder Nutzerin und jedem Nutzer als Sender oder Empfänger erlaubt, Inhalte zu bearbeiten, zu bewerten und zu teilen. Zum anderen wird diese Entwicklung von einer Änderung in der Art der Internetnutzung getragen, von einer Philosophie des Austausches und der Vernetzung, die darin zum Ausdruck kommt, dass sich alle Nutzerinnen und Nutzer als ein Teil des Netzes fühlen.

Die derzeitige Popularität von Citizen Science-Projekten kann zum Teil auf diese neuen technologischen Möglichkeiten und die neue Philosophie des Austausches zurückgeführt werden, denn das Web 2.0 eröffnet Citizen Science-Projekten neue Möglichkeiten der Kommunikation, Zusammenarbeit und Interaktion. Insbesondere Werkzeuge und Plattformen des Social Web halten zunehmend Einzug in den Wissenschaftsalltag und bieten so völlig neue Möglichkeiten der Kommunikation, der Zusammenarbeit, der Partizipation sowie des offenen Diskurses. Wikis und Blogs sind gängige Werkzeuge zur Kommunikation von Forschungsideen bis hin zu Forschungsergebnissen. Virtuelle Forschungsumgebungen werden als nützliche Arbeitsräume geschätzt.

Viele erfolgreiche Citizen Science-Projekte in sehr diversen Themenfeldern werden in der digitalen Welt realisiert, von genealogischer Arbeit bis zum Umweltmonitoring. Projekte nutzen unterschiedliche Ansätze: von einfachen Apps, mit deren Hilfe man Daten eintragen kann bis hin zu spannenden Spielen, wo der wissenschaftliche Anspruch für User manchmal im Hintergrund bleibt.

Wichtig in diesem Themenfeld ist es, neben den großen Potenzialen auch auf eine datenschutzkonforme Anwendung zu achten und sich im Vorfeld darüber zu informieren, welche Dienste am besten für das eigene Projekt geeignet sind und wie diese datenschutzkonform genutzt werden können.

STORY: ARTigo, Informatik und (digitale) Kunstgeschichte

Ziel des ARTigo Projektes ist es, eine semantische Suchmaschine für digitalisierte Kunstwerke zu entwickeln. Da sich der Inhalt von Kunstwerken mit aktuellen automatischen Methoden nur unzureichend erfassen lässt, kommt nur der Mensch als „Bilderkennungssystem“ in Frage. Die Idee, bezahlte Experten oder Nicht-Experten für diese Aufgabe einzusetzen, scheiterte an den zu hohen Kosten. Daher wurde eine Internet-Plattform entwickelt, die mehrere Spiele anbietet. Während dieser kurzen Spiele beschreiben die Spieler (Citizen Scientists) den Inhalt der Kunstwerke mit Annotationen. Diese werden genutzt, um die semantische Suchmaschine zu realisieren. Durch die verschiedenen Spiele der ARTigo Plattform werden außerdem unterschiedliche Arten von Annotationen gesammelt und so eine hohe Qualität der Suche erreicht.
Da jedoch keine Experten die Kunstwerke beschreiben, wird auf „das Wissen der Masse“ („wisdom of the crowd“) gesetzt, sprich, dass durch die Aggregation der vielen, von Laien gegebenen, Annotationen gegebenen, ein hochwertiges Gesamtresultat erzielt wird. Somit ist es notwendig, möglichst viele Menschen zu erreichen und hierfür ist das Internet das ideale Medium.

ARTigo: Social Image Tagging

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ARTigo ist eine kollaborative Plattform und ein Beispiel für offene universitäre Forschung, an der Du als Spieler:in teilnimmst.

STORY: Roadkill, als Studierenden-Projekt konzipiert

Straßen durchkreuzen die Lebensräume vieler Tierarten, vom Hirsch über Wildschwein und Reh bis zu kleineren Tieren, wie Frösche oder Eidechsen. Diese Zerschneidung führt leider dazu, dass viele Tiere beim Überqueren der Straßen überfahren und getötet werden. Das Projekt Roadkill hat zum Ziel, die Anzahl an überfahrenen Tieren auf Straßen zu verringern. Dazu wird unter Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern, welche mittels App oder Onlineformular überfahrene Tiere auf ihren alltäglichen Wegen melden, ein Überblick über Anzahl, Tierart und Verbreitung an Roadkills geschaffen.
Dieses Projekt wurde in einem Vorversuch mit Studierenden der Universität für Bodenkultur Wien getestet, um die Anwendbarkeit in der Öffentlichkeit zu erproben. Hieraus ergaben sich auf beiden Seiten mehrere Vorteile. Einerseits konnte das Projekt vor Veröffentlichung evaluiert werden; dies führte unter anderem zu einer komplett neuen Version des Aufnahmeprotokolls und der Projektwebsite. Andererseits hatten die teilnehmenden Studierenden in einem frühen Semester die Möglichkeit, aktiv in einem wissenschaftlichen Projekt mitzuarbeiten. Diese praktische Erfahrung war eine gute Gelegenheit, um wissenschaftliches Arbeiten zu erlernen und gleichzeitig anzuwenden. Zusätzlich führte es zu einem erhöhten Interesse am Thema und den damit verbundenen Herausforderungen. Das Projekt wurde zuerst entsprechend für Studierende adaptiert und nach einer weiteren Anpassung basierend auf dem Feedback der Studierenden erfolgreich in die Öffentlichkeit übertragen.

Projekt Roadkill

abgeschlossen mit App
Hilf die Sicherheit von Mensch und Tier im Straßenverkehr zu erhöhen und melde Tiere, die auf der Straße zu Tode gekommen sind.